
Fast 3500 deutsche Soldaten sind nach Informationen der Bundeswehr derzeit bei insgesamt 14 Einsätzen im Ausland aktiv. Manche Einsätze bedürfen eines Mandats durch den Bundestag, andere kann die Bundesregierung allein beschließen. Die einzelnen Missionen im Ausland unterscheiden sich stark in ihrem Umfang. Sind etwa in Libyen zwei deutsche Soldaten eingesetzt, sind es in Mali mehr als 1000.
Der Einsatz in Mali gilt als der gefährlichste. Erst im März beschloss der Bundestag, künftig mehr Soldaten in das westafrikanische Land zu schicken. Das aktuelle Mandat gilt bis Ende Mai 2019, eine erneute Verlängerung ist sehr wahrscheinlich. Bereits seit 2013 gehören deutsche Streitkräfte zu den knapp 11 000 Blauhelmsoldaten vor Ort, die aus mehr als 50 Nationen entsandt werden. Ziel der Mission ist es, die Lage in der Region zu stabilisieren – das ist den Soldaten bisher nur eingeschränkt gelungen. Die Sahelzone gilt derzeit als ein relativ sicheres Rückzugsgebiet für Terroristen, Waffenhändler, Menschenschmuggler und andere Kriminelle. Und immer wieder sterben Zivilisten und Soldaten bei terroristischen Anschlägen.
Nach Mali folgt Afghanistan als das Land mit den meisten Bundeswehrsoldaten im Einsatz. Dort bemühen sich 1136 Männer und Frauen um die Sicherheit der Zivilbevölkerung. Anders als der Kampfeinsatz, der in Afghanistan von 2001 bis 2014 dauerte, dient die aktuelle Mission dazu, afghanische Sicherheitskräfte auszubilden und zu beraten. Sie sollen in die Lage gebracht werden, selbst für die Sicherheit ihres Landes zu sorgen. Gefährdete Regionen zu schützen sowie Verwundete zu versorgen, gehört ebenfalls zur Arbeit der deutschen Soldaten. Die größte Gefahr geht in Afghanistan nach wie vor von radikalislamischen Talibanmilizen aus, die immer wieder Anschläge verüben. Wann die Bundeswehr ihre Soldaten aus Afghanistan abzieht, bleibt aufgrund der schwierigen Sicherheitslage ungewiss.
In den Kampf gegen Daesch hat die Bundeswehr aktuell gut 400 Soldaten geschickt. Im Jahr 2015 hat der Bundestag erstmals das Mandat für den Einsatz beschlossen, im März dieses Jahres verlängerte er es zum zweiten Mal. Bis Ende Oktober 2018 soll der Einsatz diesmal dauern. Neben dem Bereitstellen von Tankflugzeugen und dem Überwachen des Luftraums möchte die deutsche Delegation in Syrien mit seinen Tornado-Flugzeugen für „Aufklärung“ sorgen. Ärger gab es zuletzt um die Stationierung der Truppen. Nach einem diplomatischen Zerwürfnis mit der Türkei hat der Bundestag veranlasst, die Soldaten samt Ausrüstung aus dem türkischen Incirlik nach Al-Asrak in Jordanien zu verlegen. Durch den Umzug war der Anti-Terror-Einsatz der Bundeswehr für einige Wochen unterbrochen. Im Irak zielt der aktuelle Einsatz gegen den islamistischen Terror auf „Capacity Building“. Dabei bilden deutsche Soldaten Führungskräfte der zentralirakischen Streitkräfte aus.
Kleinere Einsätze der Bundeswehr finden sich unter anderem im Sudan und Südsudan. 21 deutsche Soldaten sind dort auf einer Unterstützungsmission, um den Frieden in der Region zu sichern. Erst im Juni hat der Bundestag drei der Bundeswehrmandate verlängert. Darunter auch der aktuell am längsten andauernde Einsatz im Kosovo, der seit 1999 besteht. In den vergangenen Jahren wurden allerdings mehr und mehr Soldaten abgezogen – 363 sind noch dort. Der Einsatz dient heute ausschließlich dazu, die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten. Die Mandate im Mittelmeer hat der Bundestag ebenfalls verlängert. Als Teil der Nato-Operation „Sea Guardian“ überwachen knapp 200 deutsche Soldaten den Seeraum und versuchen, Terrorismus zu bekämpfen. Eine weitere Mission im Mittelmeer, bei der etwa 100 deutsche Soldaten mitwirken, möchte Schleusernetzwerken entgegenwirken und so Menschenhandel verhindern.
Auch seinen Einsatz am Horn von Afrika hat die Bundeswehr fortgesetzt. Die Operation schützt die Transporte des Welternährungsprogramms, Seeleute und Handelsschiffe und verhindert Piraterie vor der Küste Somalias. Deutschland beteiligt sich seit 2008 an der EU-Mission.
Die Bilanz der Auslandseinsätze: Seit 1993 wurden 108 Soldaten der Bundeswehr im Auslandseinsatz getötet, davon 56 in Afghanistan.
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Was ist daran nicht zu ...