
Böhmermanns Anwalt Christian Schertz bestätigte am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur einen entsprechenden Bericht des Onlineportals der "Süddeutschen Zeitung".
Er habe Erdogans Anwälten mitgeteilt, es sei "offensichtlich übersehen worden, dass das Gedicht nicht solitär verbreitet wurde, sondern in einer Gesamtdarstellung über das, was in Deutschland erlaubt ist und was nicht".
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte zuvor Anzeige gegen den ZDF-Satiriker erstattet. Böhmermann hatte sich in einem Schmähgedicht vor zwei Wochen in der Sendung "Neo Magazin Royale" über Erdogan mit Begriffen unterhalb der Gürtellinie ausgelassen. In dem Zusammenhang wies Böhmermann aber darauf hin, das auch dies in Deutschland nicht erlaubt sei.
ZDF-Redakteuere wollen Böhmermann-Gedicht wieder in Mediathek
Nach der Löschung des Schmähgedichts von Jan Böhmermann über den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan wollen ZDF-Redakteure den Beitrag wieder in der Mediathek sehen. So steht es in einem im Sender verteilten Schreiben des Redakteursausschusses. Ein ZDF-Sprecher bestätigte die Existenz des Schreibens am Donnerstag, über das zuvor bereits "Spiegel online" berichtet hatte. "Wir würden es begrüßen, wenn die "Schmähkritik" vom Giftschrank wieder in die Mediathek gestellt wird", zitierte das Nachrichtenportal aus dem Schreiben.
Der ZDF-Sprecher teilte mit, es sei das gute Recht des Redakteursausschusses, diese Meinung zu vertreten. "Das ZDF bleibt aber bei seiner Entscheidung, das umstrittene "Schmähgedicht" nicht mehr zu verbreiten, weil die Passage nicht den Qualitätsansprüchen und Regularien des ZDF entspricht."
(dpa)
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