
Erika Steinbach war eine der ersten, die das Thema verbreitete: "Bei Karstadt gibt es keine Osterhasen mehr, sondern Traditionshasen. Wer mir keine Osterhasen mehr verkaufen will, der kann auch sonst auf mich verzichten", schrieb die parteilose Politikerin am Mittwoch auf Twitter.
Die Empörung, die sich daraufhin ausbreitete, ist groß. Wie viele der Menschen das Problem wirklich ernstnehmen, lässt sich allerdings nicht feststellen - denn Themen dieser Art erregen häufig große Aufmerksamkeit von gefälschen Profilen, die gezielt Stimmung im Internet machen.
Es ist jedoch nicht das erste Mal, dass ein solcher Beitrag Wellen schlägt. Erika Steinbach, die der AfD nahesteht, hatte sich bereits in der Vergangenheit mehrfach über Umbenennungen aufgeregt, die (scheinbar) belegten, dass die christliche Tradition in Deutschland zurückgedrängt wird.
So twitterte sie 2017 zu einem Weihnachtsmarkt in Elmshorn, der "Lichtermarkt" heißt, Deutschland zerstöre seine Identität. Dass der Lichtermarkt bereits zehn Jahre zuvor umbenannt worden war - aus Marketinggründen - kümmerte beim anschließenden Sturm der Empörung niemanden.
Nun hat es also den Osterhasen getroffen. Und es sieht ganz so aus, als sei auch hier die Befürchtung, Begriffe aus dem Christentum würden wegen politischer Korrektheit abgeschafft, völlig unbegründet.
Die Erklärung lieferte der Supermarkt Rewe, bei dem der Traditionshase ebenfalls auf einem Kassenzettel gesichtet worden war. Als die Kette daraufhin ins Visier der Kritiker geriet, twitterte das Team am Donnerstag: "Seit 1992 bezeichnet REWE den Lindt Goldhasen, um den es sich hier handelt, am Regal und auf dem Kassenbon als „Traditionshasen“. Da es ihn nach unserem Kenntnisstand bereits seit den frühen 50er Jahren in Deutschland gibt, ist der Begriff „Traditionshase“ also durchaus treffend."
Von dieser Tradition hat Erika Steinbach jedoch offenbar nichts gewusst.
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