
Glaxo betonte am Freitag, das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) in Bonn habe ausdrücklich eine Übergangsfrist eingeräumt, da Patienten das Medikament nicht ohne vorherige ärztliche Beratung absetzen sollten. Das Unternehmen werde die Vermarktung des Medikaments stoppen.
An der Londoner Börse verteuerte sich die Aktie des Unternehmens am Nachmittag um 0,68 Prozent auf 1267,50 Pence. Analysten begründeten dies damit, dass nach einer dreijährigen Diskussion um die Risiken des Medikaments nun regulatorische Klarheit herrsche.
Das Bundesinstitut war der Empfehlung der europäischen Arzneimittelbehörde EMA gefolgt, das seit Jahren umstrittene Diabetesmittel wegen eines erhöhten Herzinfarkt-Risikos komplett vom europäischen Markt zu nehmen. Nicht ganz so konsequent zeigte sich die US-amerikanische Gesundheitsbehörde FDA. Sie will den Zugang für Patienten immerhin erheblich einschränken.
Das BfArM weist darauf hin, dass Patienten, die zur Zeit ein rosiglitazonhaltiges Arzneimittel einnehmen, die Anwendung nicht ohne vorherige Beratung durch ihren behandelnden Arzt beenden sollen. Daher gebe es keinen sofortigen Rückruf. In Deutschland nahmen nach Angaben des Deutschen Arzneiprüfungsinstituts 2009 rund 86 000 gesetzlich Versicherte entsprechende Medikamente ein.
Infolge der Ankündigungen der Gesundheitsbehörden erwartet Glaxo im zweiten Halbjahr nur noch einen Umsatz von 100 bis 150 Millionen britischen Pfund (117 bis 176 Mio Euro) mit dem ehemaligen Verkaufsschlager. (dpa)
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