
«Die Konjunktur hat sich wesentlich besser entwickelt als wir es noch vor Jahresfrist erwartet haben», sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), Hannes Hesse, am Montag bei der Eröffnung der Fachmesse Ifat Entsorga.
Im Krisenjahr 2009 war die Produktion real um 24,5 Prozent geschrumpft. Auch der Auftragseingang der mittelständisch geprägten Branche hatte mit einem Minus von 38 Prozent den schlimmsten Einbruch seit mehr als 50 Jahren erlitten. Der Weg zurück auf das Niveau vor der Krise werde allerdings noch eine Weile dauern. Der Maschinenbau werde in diesem Jahr in etwa an die Werte des Jahres 2005 anknüpfen. Dennoch sei die Entwicklung außerordentlich gut.
«Viele unserer Unternehmen beurteilen die Konjunktur für 2010 inzwischen optimistischer, auch wenn längst nicht alle bereits jetzt vom Aufschwung profitieren können», sagte Hesse. Insgesamt falle die Bilanz für die ersten sechs Monate ausgesprochen positiv aus. Zwar sei die Produktion in den ersten sechs Monaten real nur um ein halbes Prozent gewachsen, seit März gehe es aber nach einem Rückgang zu Jahresbeginn stetig bergauf. «Für den Mai errechnete sich 5,4 Prozent, für den Juni sogar 9,5 Prozent Wachstum.»
Ersten Berechnungen zufolge sei die Produktion auch im Juli um mehr als neun Prozent gewachsen. Auch für August rechnet Hesse mit ähnlichen Zahlen. «Sie dürfen mich jetzt aber nicht auf eine Prozentzahl festlegen», sagte Hesse. Noch zu Jahresbeginn hatte der Verband mit einem Nullwachstum gerechnet, zuletzt lag die Prognose für den Produktionszuwachs bei rund drei Prozent im Gesamtjahr.
Auch bei den Aufträgen stehen die Zeichen auf Wachstum. «Seit Februar geht es bei den Orders deutscher Maschinen und Anlagen bergauf», sagte Hesse. Die Nachfrage im Inland ziehe ebenfalls deutlich an, hinke dem Export aber typischerweise ein wenig hinterher. «Die Exporte wuchsen in der ersten Jahreshälfte preisbereinigt um 3,5 Prozent», sagte er. Der Aufschwung werde von immer mehr Ländern getragen. «Die stärksten Impulse kommen von den amerikanischen und asiatischen Entwicklungs- und Schwellenländern wie China, Indien und Brasilien, aber auch aus Ländern wie Russland, Schweiz, Polen, Türkei, Korea, Ungarn belebt sich die Nachfrage.»
Der Aufschwung macht sich bei den Beschäftigtenzahlen bemerkbar. Im Juni sei die Zahl der Mitarbeiter leicht gestiegen, wenn auch aus saisonalen Gründen. Nach Angaben von Hesse beschäftigte die Branche zum Halbjahr rund 904 000 Menschen, 3,5 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Das zeige, dass sich die Zahlen stabilisierten und die Betriebe trotz des heftigen Einbruchs großes Interesse hätten, die Belegschaften zu erhalten. So suchten viele Firmen händeringend Fachkräfte, die guten Leute seien gesucht. «Aber der Markt für Ingenieure ist leer gefegt», sagte Hesse. (dpa)
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