
Nach Zukäufen in den vergangenen beiden Jahren - unter anderem mehr als 300 Plus-Filialen - wolle die Rewe Group nun aber den Schwerpunkt auf organisches Wachstum legen: «In Deutschland sind externe Akquisitionen wegen des Kartellamts und der Handelslandschaft kaum mehr machbar», sagte Caparros.
Der Handels- und Touristikkonzern sei erfolgreich ins Jahr gestartet und habe im ersten Quartal - ohne Einbeziehung der selbstständigen Händler und Beteiligungen - ein Umsatzwachstum von 3,4 Prozent auf 8,9 Milliarden Euro erzielt.
Sorgen bereiteten ihm die inzwischen monatlichen Preissenkungsrunden im Lebensmittelhandel, sagte Caparros. «Das schwächt im Endeffekt alle Unternehmen», meinte er. «Das ist eine Handels-Krankheit, die viel, viel schlimmer ist als die Wirtschaftskrise.» Rewe wolle unter anderem mit dem Ausbau von Feinkost-Eigenmarken dagegenhalten, außerdem werde Penny mehr regionale Produkte ins Sortiment nehmen. Die Ausweitung der Ladenöffnungszeiten werde von den Kunden gut angenommen. Testweise seien zurzeit 60 Märkte bis 24.00 Uhr geöffnet.
2009 erzielte Rewe auf Konzernebene im Vergleich zum Vorjahr ein Umsatzplus von 5,7 Prozent auf 37,7 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebita) stieg auf 819 Millionen Euro (plus 37,1 Prozent). Unter dem Strich verdiente der Konzern jedoch weniger. Der Gewinn ging unter anderem wegen Firmenwertabschreibungen auf 319 Millionen Euro (2008: 491 Mio) zurück.
Der Gesamtumsatz der Rewe-Gruppe einschließlich der selbstständigen Händler erreichte mit 50,9 Milliarden Euro (plus 1,3 Prozent) einen Rekordwert. Rewe beschäftigt 326 000 Mitarbeiter (plus 2,1 Prozent), etwa zwei Drittel davon in Deutschland.
In der Touristiksparte sank der Umsatz um 5,2 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro, vor allem wegen Rückgängen beim Vertrieb von Geschäftsreisen. Die Reiseveranstalter - darunter ITS, Jahn Reisen und Tjaereborg - hätten aber Zuwächse erzielt, so dass Rewe nun die Nummer Zwei auf dem deutschen Reisemarkt sei. (dpa)
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