
Wiesbaden (dpa) - Die deutsche Exportwirtschaft hat im April ungeachtet der Euro-Schwäche einen Rückschlag erlitten. Die Exporte sanken gegenüber dem sehr starken Vormonat bereinigt um Kalender- und Saisoneffekte um 5,9 Prozent auf 75,3 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden berichtete.
Experten werten die Aprilzahlen als «kleine Delle» im anhaltenden Aufwärtstrend. Der Rückgang sei «nur eine Gegenbewegung» zum starken Vormonat, erklärte die Commerzbank. Mit einem Monatsplus von 10,7 Prozent auf 85,6 Milliarden Euro waren die Ausfuhren im März so sprunghaft geklettert wie seit 18 Jahren nicht mehr.
«Der Rückgang im April ist ordentlich, aber er ist aus unserer Sicht nur ein Beleg monatlicher Schwankungen. Der Wachstumspfad ist noch intakt», sagte der Deutschland-Chefvolkswirt der UniCredit, Andreas Rees.
Nach den Angaben des Statistikamtes sanken im April auch die Importe. Ihr Wert ging um 7,3 Prozent auf 61,9 Milliarden Euro zurück. Der Außenhandelsüberschuss belief sich demnach auf 13,4 Milliarden Euro nach 16,9 Milliarden Euro im März.
Binnen Jahresfrist hat sich die deutsche Exportindustrie kräftig von der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise erholt. Die Ausfuhren lagen im April um 19,2 Prozent und die Einfuhren um 15,7 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Damals hatte Deutschland mit einem Minus von 28,7 Prozent im Jahresvergleich den stärksten Exporteinbruch seiner Geschichte erlitten.
«Wenn diese Entwicklung sich weiter so positiv fortsetzt, können wir das Vorkrisenniveau deutlich früher erreichen als gedacht», sagte der Präsident des Außenhandelsverbandes BGA, Anton F. Börner. Deutsche Produkte fänden weltweit reißenden Absatz, besonders in China und anderen Schwellenländern: «Die beflügelnde Wirkung des niedrigen Euro ist hier noch nicht einmal in vollem Umfang enthalten.»
Auch aus Sicht der Commerzbank zeigt der Trend der deutschen Exporte weiter klar nach oben. «Der Außenhandel wird eine Säule der Erholung bleiben», urteilte Analyst Simon Junker. Der Welthandel erhole sich deutlich, besonders in Asien und Lateinamerika. Dass davon auch die deutsche Wirtschaft profitiert, zeige die schwungvolle Erholung bei den Auslandsaufträgen: «Der Wert der Bestellungen aus dem Ausland hat im April bereits das Niveau vor dem Lehman-Schock erreicht.»
Die kräftige Aufwärtsbewegung bei den Ordereingängen und die günstigen Rahmenbedingungen erhöhen nach Junkers Überzeugung die Chancen, dass die deutsche Wirtschaft in den kommenden Quartalen stärker wächst als bislang unterstellt.
Auch der schwache Euro werde die Exporte stimulieren, erklärte Stefan Mütze von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba): «Von der Euroabwertung und dem Wirtschaftswachstum in den Abnehmerländern profitieren vor allem die Länder, deren Außenhandelsquoten hoch sind. Deutschland, dessen Ex- und Importe fast 77 Prozent des Bruttoinlandsprodukts ausmachen, gehört hier in erster Linie dazu.»
Volkswirte der Deutschen Bank erwarten 2010 ein Exportwachstum von neun Prozent, 2011 von nur noch fünf Prozent. Der Boom dürfte sich demnach schon im kommenden Jahr abgeschwächen, weil mehr als 40 Prozent der deutschen Exporte in die Länder des Eurogebiets und mehr als 60 Prozent in die EU insgesamt gingen - und damit in Länder, von denen im Kampf gegen die Schuldenkrise gleich mehrere einschneidende Sparprogramme auflegen.
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