
Es gehört zu den naheliegenden Aufgaben des Staates, einen wirksamen Schutz vor Steuerbetrug sicherzustellen. Schließlich kann jedes Steuersystem nur funktionieren, wenn es transparent und fair zugeht – und Verstöße gegen die Regeln effektiv sanktioniert werden. In diesem Fall ist die Finanzverwaltung aber drauf und dran, es mächtig zu übertreiben: Dass künftig für jeden Kauf – auch eines einzelnen Brötchens beim Bäcker – ein Bon ausgedruckt werden soll, gehört in die Kategorie bürokratischer Regelungswahn.
Eine solche Vorschrift ist nicht im Sinne der Verbraucher, verursacht unnötige Kosten und führt zu vermeidbarem Papiermüll. Es ist absurd genug, dass an Supermarktkassen jeden Tag unzählige Kassenbons direkt vom Drucker in den Papierkorb wandern. Die Abfallvermeidung gehört zu den begrüßenswerten Trends nicht nur im Einzelhandel. Wenn zum Jahreswechsel nun der Pflichtbon kommt, ist das ein klarer Rückschritt. Die bessere Lösung wären flächendeckende elektronische Systeme, die zu überschaubaren Kosten die nötigen Daten speichern und vor Manipulationen schützen. Das sollte im Hochtechnologie-Land Deutschland möglich sein.
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