
Sale! Reduziert! 50 Prozent! Auf alles! Ob im Internet oder in der Fußgängerzone – wenn es darum geht, vor Weihnachten den Umsatz anzukurbeln, ist die Ansprache der Einzelhändler in den vergangenen Jahren immer forscher geworden. Man könnte auch sagen: aufdringlicher. Das ist besonders in diesen Tagen spürbar. Dem Sog der aus den Vereinigten Staaten kommenden Rabattaktionen am „Black Friday“ können sich selbst alteingesessene Läden kaum noch entziehen.
Was früher der Winterschlussverkauf war, beginnt heute schon vor der Adventszeit. Die Branche liefert sich eine gnadenlose Rabattschlacht. Die harte Konkurrenz des stationären Handels mit dem Online-Geschäft befeuert diesen Trend noch. Zwar gibt es auch die Gegenbewegung derer, die sich der „Geiz ist geil“-Mentalität entgegenstellen und auf einen bewussten, überlegten, maßvollen Konsum achten. Doch in der Masse scheinen die Deutschen mitzuziehen bei der Prozente-Protzerei.
Darauf sollte sich der Handel nicht zu sehr verlassen. Verbraucher gewöhnen sich an die Dauerrabatte und stumpfen zwangsläufig ab. Der Preisnachlass gerät zur Farce, wenn alle ihn gewähren – so leicht lässt sich die Kundschaft nicht für dumm verkaufen. Und gerade der traditionelle Einzelhandel läuft Gefahr, sich auf einen ruinösen Wettkampf einzulassen. Er sollte sich lieber auf seine Stärken besinnen: Beratung, ansprechende Präsentation, persönliche Note im Sortiment. Der Spaß am Einkaufen kann sich nicht darin erschöpfen, ein Schnäppchen zu machen.
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