
Es reicht eine kurze Bahnfahrt von Bremen Richtung Hamburg, um das digitale Entwicklungsland Deutschland intensiv kennenzulernen. Der Zug hat die Landesgrenze noch nicht passiert, da rollt er schon durch die ersten Funklöcher. Telefonate verenden im Monolog, Internetseiten frieren ein. Diese Blamage für eine führende Industrienation wird auch dadurch nicht abgemildert, dass nach der 5G-Auktion bald die ersten Funkmasten für das superschnelle mobile Netz aufgerüstet werden. Schließlich war auch mit dieser Technologie bislang keine komplett flächendeckende Versorgung geplant.
Was die Konzerne nicht hinbekommen haben (und man ihnen nicht abverlangen wollte), soll nun der Staat nachholen: Eine Infrastrukturgesellschaft des Bundes soll künftig Masten errichten, wo es immer noch weiße Flecken gibt – um damit, endlich, eine hundertprozentige Abdeckung mit Mobilfunknetz zu erreichen. Auf Initiative der CSU übrigens, wenngleich die ländlichen Regionen zum Beispiel Niedersachsens nicht minder von Funklöchern geplagt sind als die bayerische Provinz.
Erstmals nimmt damit die öffentliche Hand den Mobilfunknetz-Ausbau selbst in die Hand. Und das ist richtig und überfällig. Schließlich handelt es sich um eine zentrale Infrastruktur von öffentlichem Interesse – wie etwa Bundesstraßen oder Wasserwege. Funklöcher hemmen auch die wirtschaftliche Entwicklung, wo sie dringend nötig wäre. Das macht es zur staatlichen Aufgabe, überall dort Mobilfunkmasten zu bauen, wo es für Private unwirtschaftlich wäre. Hauptsache, es wird jetzt schnell gestopft.
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