
Die Stahlindustrie gehört – wie die Aluminium- oder Zement-Herstellung – zu den größten industriellen Verursachern von CO2-Emissionen. Nicht nur deshalb steht die Branche unter Druck. Überkapazitäten und Billigkonkurrenz aus Asien plagen die Konzerne. Längst bekommt das auch das Bremer Stahlwerk zu spüren. Es ist klar, dass die Beschäftigten um ihre Jobs bangen und befürchten, dass es bei der geplanten Kappung der Produktion in diesem Jahr nicht bleiben wird.
Verständlich auch, dass die Stahlwerker nach mehr Unterstützung der Politik rufen. Tatsächlich ist die nötige Dekarbonisierung der Industrie ein langfristiger Anpassungsprozess, der nicht ohne intelligente Steuerung gelingen wird. Allerdings kann die Lösung nicht sein, bei der Bepreisung der Emissionen nachzulassen. Im Gegenteil: Soll die Klimakatastrophe abgewendet werden, geht dies nur über CO2-Steuern oder verteuerte Zertifikate, die einen stärkeren Effekt haben als die bisherigen Instrumente.
Insgesamt braucht die Stahlindustrie mehr Anreize, auf klimaschonende Produktion – etwa mithilfe von Wasserstoff – umzusteigen. Das kann über Regulierung, finanzielle Hilfen oder gezielten Einsatz von „grünem Stahl“ in öffentlichen Infrastrukturprojekten funktionieren. Zweifel sind beim Ruf nach mehr Protektionismus angebracht. An neuen Handelskriegen kann keiner interessiert sein. Und für Stahlverarbeiter wie die Autokonzerne muss der Werkstoff bezahlbar bleiben.
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Die Lebenslüge des Herrn S.