In den vergangenen Jahren gab es in Deutschland immer wieder islamistische Anschläge, bei denen Menschen verletzt oder getötet wurden. Eine Chronologie bisheriger Taten und von einigen geplanten Anschlägen, die durch die Polizei verhindert wurden.
Eine Chronologie Islamistische Terroranschläge in Deutschland
In den vergangenen Jahren gab es immer wieder islamistische Anschläge, bei denen Menschen verletzt oder getötet wurden - auch in Deutschland. Eine Chronologie bisheriger Taten.
Im August 2018 wird in Berlin ein 31-Jähriger von der Polizei verhaftet. Gemeinsam mit einem in Frankreich festgenommenen Mann soll er einen Sprengstoffanschlag geplant haben. Bereits im Oktober 2016 hatte er Sprengstoff in seiner Wohnung gelagert, die Vorbereitungen für den Anschlag wurden jedoch von der Polizei gestört.

Im Juni 2018 wird in Köln ein Tunesier festgenommen. Nach Ermittlungen des BKA habe es konkrete Planungen fpr einen Anschlag mit einer Biobombe gegeben. Der Tunesier hatte bereits damit begonnen, aus Rizinussamen das hochgiftige Rizin herzustellen.

Im Hamburger Stadtteil Barmbek-Nord betritt am 28. Juli 2017 ein Asylbewerber einen Supermarkt und sticht wahllos auf Kunden ein. Ein 50 Jahre alter Mann wird getötet, fünf weitere Menschen zum Teil schwer verletzt. Der Täter war als Islamist bekannt und hatte Kontakte zur salafistischen Szene. Im März 2018 wurde er zu lebenslanger Haft verurteilt.

19. Dezember 2016: Der Tunesier Anis Amri war mit einem zuvor gekaperten Lastwagen in den Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche in Berlin gerast. Er tötete zwölf Menschen, weitere 67 wurden bei dem bislang folgenschwersten islamistischen Terroranschlag in Deutschland verletzt.

Oktober 2016 - Leipzig
Der Syrer Dschaber al-Bakr wird in Leipzig festgenommen, nachdem ihn mehrere seiner Landsleute überwältigen. Der 22-Jährige plante einen Sprengstoffanschlag auf einem Berliner Flughafen. Der Mann erhängte sich kurz nach der Festnahme in seiner Gefängniszelle.

Juli 2016 - Ansbach
Mehrere Menschen werden bei einem Anschlag in Ansbach verletzt. Ein syrischer Flüchtling sprengt sich vor dem Eingang zu einem Musikfestival selbst in die Luft. Der Täter bekannte sich zum IS. Bis unmittelbar vor der Explosion bekam der 27-Jährige Anweisungen über das Handy.

Juli 2016 - Würzburg
Ein 17-jähriger Flüchtling aus Afghanistan attackiert in einem Regionalzug mehrere Fahrgäste mit einer Axt und einem Messer - mehrere Menschen werden schwer und zum Teil lebensgefährlich verletzt. Auf der Flucht vor der Polizei wird der Täter erschossen. In einem Video äußert sich der 17-Jährige dazu, dass der Angriff islamistisch motiviert war. Später reklamiert die Terrormiliz Daesch die Tat für sich. Ob der Täter tatsächlich Kontakt zum IS hatte, ist nicht sicher.

Juni 2016 - Düsseldorf
Drei mutmaßliche Mitglieder der Terrororganisation IS werden in Nordrhein-Westfalen, Brandenburg und Baden-Württemberg festgenommen. Die Behörden gehen davon aus, dass sie gemeinsam mit einem vierten, in Frankreich inhaftierten Dschihadisten einen Anschlag in der Düsseldorfer Altstadt planten. Zwei Attentäter sollten sich demnach mit Sprengstoffwesten in die Luft sprengen. Zwei weitere sollten mit Gewehren und Sprengsätzen Zivilisten töten.

April 2016 - Essen
Bei einem Bombenanschlag am Eingang eines Tempels der Religionsgemeinschaft der Sikh in Essen gibt es drei Verletzte. Bei den später festgenommenen Tatverdächtigen handelt es sich um Jugendliche, die Kontakte in die salafistische Szene haben sollen.

Februar 2016 - Hannover
Ein Bundespolizist wird von der 15-jährigen Safia S. bei einer Personenkontrolle am Hauptbahnhof in Hannover angegriffen. Der Beamte wird lebensbedrohlich verletzt und muss operiert werden. Die 15-Jährige wollte sich nach Angaben der Polizei der Dschihadistenmiliz IS in Syrien anschließen.

Februar 2016 - Berlin
Vier verdächtige Algerier sollen einen Anschlag in Berlin geplant haben, dieser konnte jedoch verhindert werden. Vier Verdächtige werden in Berlin, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen festgenommen.

Dezember 2012 - Bonn
Im Bonner Hauptbahnhof wird in einer Sporttasche ein Sprengsatz gefunden. Es wird davon ausgegangen, dass es sich um einen geplanten Terroranschlag mit islamistischen Hintergrund handle. 2013 werden vier Verdächtige festgenommen, die einen Anschlag auf den Chef der rechtsextremen Splittergruppe "Pro NRW" geplant haben soll. Ein Verdächtiger soll die Bombe in Bonn deponiert haben. Seit September 2014 läuft der Prozess gegen die mutmaßlichen Terroristen.

März 2011 - Frankfurt am Main
Im März 2011 gab es einen islamistischen Anschlag auf US-Soldaten am Frankfurter Flughafen. Zwei Soldaten wurden erschossen und zwei weitere schwer verletzt. Der Täter wurde zu lebenslanger Haft verurteilt.

September 2007 - Oberschledorn, Sauerland
Die islamistische "Sauerland-Gruppe" plante Terroranschläge auf Diskotheken, Flughäfen und US-Einrichtungen in Deutschland und wird festgenommen. 2010 werden die vier Mitglieder schuldig gesprochen und müssen bis zu zwölf Jahre ins Gefängnis.

Juli 2006 - Köln
Zwei Männer platzieren in Koffern versteckte Sprengsätze in Regionalzügen. Die Zeitzünder-Bomben explodieren nicht. Im Dezember 2008 wird der "Kofferbomber von Köln" zu lebenslanger Haft verurteilt.