Da ist ein Model, das sagt, vergewaltigt worden zu sein. Ein entsprechendes Sextape klicken mehr als eine Million Menschen im Internet an. Und das Internet vergisst nicht.
Da ist ein Model, das sagt, vergewaltigt worden zu sein und es gibt davon ein Video. Daraufhin klicken mehr als eine Million Menschen im Internet das Sextape an. Das Pornofilm-Portal hat das Filmchen zwar mittlerweile gelöscht, aber das Internet vergisst nicht. Auffindbar ist es trotzdem noch.
Doch wieso nur wollen so viele Menschen eine mutmaßliche Vergewaltigung sehen? Nun ließe sich argumentieren, dass nur derjenige sich ein Urteil erlauben kann, der auch informiert ist. Gina-Lisa Lohfink soll darin schließlich mehrmals „Nein“ sagen. Aber – und das ist den zahlreichen Feministinnen anzukreiden, die am Montag vor dem Amtsgericht Tiergarten in Berlin demonstrierten und die Vergewaltigung als bewiesen annahmen – für ein Urteil reicht es nicht aus, sich Videos anzusehen.
Der Fall ist kompliziert, nicht alle Videos sollen zudem im Netz gewesen sein. Googeln Sie daher bitte nicht. Auch nicht in anderen Fällen. Denn die Vorstellung, ein Video anzusehen, in dem eine Person möglicherweise Sex gegen ihren Willen hat, ist Voyeurismus in seiner ekelhaftesten Form. Deshalb war es richtig, dass Lohfinks Anwalt rebellierte, als die Richterin das Video öffentlich zeigen lassen wollte.