Leute Prinzen-Frontmann ruft zum Engagement auf

Sebastian Krumbiegel hat die friedliche Revolution in der DDR selbst erlebt. Heute drängt der Prinzen-Sänger darauf, sich aktiv für Demokratie und Menschenrechte einzusetzen.
28.01.2023, 10:35 Uhr
Lesedauer: 2 Min
Zur Merkliste
Von dpa

Mit Blick auf die regelmäßigen Montagsdemonstrationen hat der Frontmann der Band Die Prinzen, Sebastian Krumbiegel, dazu aufgerufen, ein Zeichen für Demokratie und Menschenrechte zu setzen. „Ich bin - auch mit der Erfahrung aus 1989 - überzeugt davon, dass wir gemeinsam eine Menge machen können“, sagte der Sänger der aus Leipzig stammenden Band im Interview der Deutschen Presse-Agentur. Teilnehmerinnen und Teilnehmer der sogenannten Montagsspaziergänge verträten rassistische und ausschließende Meinungen, keine demokratisch freiheitlichen Grundwerte, so Krumbiegel.

In den vergangenen Monaten hatten vor allem in ostdeutschen Städten regelmäßig Proteste stattgefunden, die sich unter anderem gegen die während der Pandemie getroffenen Maßnahmen oder die Politik nach Ausbruch des russischen Angriffskriegs in der Ukraine richteten. An „Montagsspaziergängen“ beteiligten sich auch Mitglieder rechtsextremer Gruppierungen. Auch linksradikale Gruppierungen riefen zum Protest auf. Bei den Veranstaltungen war es immer wieder auch zu Ausschreitungen gekommen.

Nach dem Beginn der Corona-Pandemie habe sich eine „schräge Mischung“ verschiedenster Menschen zum Protest auf die Straßen begeben, sagte Krumbiegel. „Das war vorher so nicht. Da gab es diese sogenannten Patrioten gegen die Islamisierung des Abendlandes, die gegen Überfremdung eingetreten sind.“ Wichtig sei, die Sorgen der Menschen ernst zu nehmen: „Ich versuche immer die Hand zu reichen“, sagte der Musiker. Allerdings befänden sich unter den Demonstrierenden auch gewalttätige, antisemitische, rassistische und schwulenfeindliche Personen, von denen sich abzugrenzen gelte. Auch deshalb sei es wichtig, die Demonstrantinnen und Demonstranten darauf hinzuweisen, mit wem sie auf der Straße stehen.

Gemeinsam mit Vereinen, Parteien, Organisationen und Unternehmen hat Krumbiegel zu einer Demonstration am 30. Januar - dem Tag der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten 1933 - aufgerufen. Nach eigenen Angaben erwarten die Veranstalterinnen und Veranstalter mehrere Tausend Teilnehmende. Mit von unten mit Taschenlampen angestrahlten weißen Regenschirmen soll der Ring entlang der Leipziger Innenstadt zum Leuchten gebracht werden. Zu DDR-Zeiten protestierten dort 1989 montags zahlreiche Menschen gegen das SED-Regime. Wenige Wochen nach der größten Montagsdemonstration am 9. Oktober in Leipzig fiel die Mauer.

Jetzt sichern: Wir schenken Ihnen 1 Monat WK+!
Mehr zum Thema
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)

Das könnte Sie auch interessieren

Einwilligung und Werberichtlinie

Ich erkläre mich damit einverstanden, dass die von mir angegebenen Daten dazu genutzt werden, regelmäßig per E-Mail redaktionelle Inhalte des WESER-KURIER seitens der Chefredaktion zu erhalten. Die Daten werden nicht an Dritte weitergegeben. Ich kann diese Einwilligung jederzeit formlos mit Wirkung für die Zukunft widerrufen, z.B. per E-Mail an widerruf@weser-kurier.de.
Weitere Informationen nach Art. 13 finden Sie unter https://www.weser-kurier.de/datenschutz

Schließen

Das Beste mit WK+