Dallas/New York. Soulsängerin Erykah Badu kommt glimpflich davon: Für ihren provozierenden Nacktakt am Tatort des Attentats auf John F. Kennedy wird sie nur mit einem Strafzettel zur Ordnung gerufen.
Polizei und Staatsanwaltschaft von Dallas kamen überein, der schwarzen Sängerin nicht mehr als einen Verweis für ungehöriges Benehmen zuzusenden, berichteten die «Dallas News». Das entspreche einem Strafzettel für ein Verkehrsdelikt, hieß es.
Badu (39) hatte ausgerechnet auf dem Dealey Plaza in Dallas, wo Kennedy vor 46 Jahren im offenen Wagen erschossen worden war, für das Video ihres Songs «Window Seat» einen Striptease aufgeführt. Besonders erbost waren manche Texaner, weil sie auch noch den tödlich verwundeten Kennedy nachspielte und wie von einer Kugel getroffen sich auf den Boden fallen ließ.
Die Zeitung «The Dallas Morning News» hatte bereits am Samstag berichtete, dass die Ordnungshüter erst durch das Video im Internet auf Badus Darstellung aufmerksam wurden. Darin spaziert die in Dallas geborene Sängerin in Zeitlupe über den Tatort und entblättert sich vor den Augen teils staunender, teils gelangweilter Touristen. Auf ihrem Rücken steht «Evolving» («Entfaltung»). Die intimen Stellen der splitternackten Sängerin sind gepixelt. An der Stelle, an der ein Kreuz auf der Straße den tödlichen Schuss auf Kennedy markiert, zuckt die 39-Jährige wie getroffen und bricht zusammen. Blaues «Blut» fließt aus ihrem Kopf.
Der zweitjüngste Präsident in der Geschichte der USA war am 22. November 1963 auf einer Tour durch Texas ermordet worden. Mehrere Schüsse des verwirrten Attentäters Lee Oswald aus einem Lagergebäude am Dealey Plaza trafen Kennedy und den ihn begleitenden Gouverneur John Connally in dem offenen Wagen. Kennedy starb eine halbe Stunde später auf dem Operationstisch. Er war der vierte und bislang letzte US-Präsident, der bei einem Attentat starb. (dpa)
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