Die Wechselsaison läuft. Noch bis zum 30. November kann die Kfz-Versicherung gekündigt werden, um zu einem günstigeren Anbieter zu wechseln. Aktuell geben die Deutschen für ihre Autoversicherung im Schnitt 420 Euro aus. In der Regionalklasse der Haftpflichtversicherung wird Bremen im nächsten Jahr um eine Klasse von 5 auf 6 heraufgestuft.
Ein Treuhänder prüft jedes Jahr die Schadenverläufe der regionalen Zulassungsbezirke. Für Bremerhaven gilt unverändert die Klasse 8. In der Voll- und Teilkaskoversicherung bleiben die Regionalklassen im Stadtstaat unverändert. Ob sich aus der Heraufstufung eine höhere Versicherungsprämie fürs nächste Jahr ergibt, hängt von vielen Faktoren ab.
Eine niedrigere Schadenfreiheitsklasse (SF) kann das wieder ausgleichen. Auch das Auto wird entsprechend des Schadenverlaufs in eine von 16 Typklassen in der Haftpflichtversicherung eingestuft. So steigt der Opel Corsa E 1.2 in der Haftpflicht um zwei Stufen nach oben. Vollkasko und Teilkasko haben jeweils eigene Typklassen. Zwei Stufen runter in der Vollkasko geht es für den Seat Leon 1.4 TSI.
Wie teuer die Versicherung unter Einbeziehung alle Faktoren wird, zeigt nur ein individueller Vergleich. Für den Beispielfall wurde eine Familie gewählt, in der neben den Eltern auch der älteste Sohn den VW Golf fährt. Versicherungsbeginn ist der 1.1. 2018. Die jährliche Fahrleistung liegt bei 12.000 Kilometern (s. Tabelle).
Günstigstes Angebot kommt von der HUK24
Ein junger Fahrer erhöht immer die Versicherungsprämie. Gerechnet wurde mit dem Vergleichsportal www.nafi-auto.de . Im Gegensatz zu den bekannteren Vergleichsportalen Check24 und Verivox sind bei Nafi-Auto auch Anbieter wie HUK 24, HUK Coburg oder Allianz vertreten. Jedoch kann man bei Nafi-Auto nicht gleich einen Abschluss tätigen.
Das günstigste Angebot kommt von der HUK24. Alle in der Tabelle aufgeführten Angebote erfüllen eine Reihe von Kriterien. So ist im Schadenfall in der Kaskoversicherung keine bestimmte Werkstatt des Versicherers vorgegeben. Eine erweiterte Wildschadenklausel garantiert, dass der Zusammenstoß mit allen Tieren und nicht nur mit Haarwild versichert ist.
Auch die Folgeschäden von Tierbissen werden bei den meisten Tarifen bis 3000 Euro übernommen. Rund 16.000 Mal pro Jahr bleiben Autos liegen, weil Nagetiere Zündkabel, Schläuche oder Gummis annagen. Die Mallorca-Police bietet eine erweiterte Kfz-Haftpflicht für Mietwagen im Ausland.
Wer dort mit seinem Fahrzeug unverschuldet in einen Unfall verwickelt wird, dem wird mit dem zusätzlichen Auslandsschutz ein Personen- und Sachschaden so ersetzt als hätte der Unfallgegner eine Haftpflichtversicherung bei der eigenen Versicherung. Entscheidender Vorteil: Der Regulierungspartner ist dann nicht mehr die ausländische Assekuranz, sondern die eigene Versicherung.
Werkstattbindung zum Sparen
Versicherungsschutz besteht auch bei grober Fahrlässigkeit. Gerade im Straßenverkehr kann das vorkommen. Eine rote Ampel wird überfahren oder während der Fahrt ohne Freisprecheinrichtung telefoniert. Kommt es dadurch zum Unfall, kann eine Teil- oder Vollkaskoversicherung die Haftung ganz oder teilweise ablehnen, sofern sie nicht auf den Einwand der groben Fahrlässigkeit verzichtet.
Davon ausgenommen sind grundsätzlich Schäden, die unter dem Einfluss von Alkohol oder nach Drogenkonsum zustande gekommen sind. Die Versicherungssumme ist mit 100 Millionen Euro ausreichend hoch bemessen. Für Personenschäden stehen zwölf oder 15 Millionen Euro bereit. Es sind also Tarife, die sich auch qualitativ sehen lassen können.
Wer sparen möchte, kann sich auf eine Werkstattbindung bei Reparaturen einlassen, die in die Kaskoversicherung fallen. Das Fahrzeug muss dann in eine Werkstatt gebracht werden, die zum Netz des Versicherers gehört. Das kann laut Stiftung Warentest den Kaskoschutz bis zu 20 Prozent günstiger machen.
Jährliche Fahrleistung entscheidend
Auch die jährliche Fahrleistung hat einen Einfluss auf die Höhe der Versicherungsprämie. Wer 9000 Kilometer jährlich fährt statt 12.000 Kilometer, kann noch einmal sparen. Wer im eigenen Haus wohnt und dazu noch eine Garage hat, kann im Schnitt vier Prozent sparen. Der Beamtenstatus bringt einen um bis 16 Prozent günstigeren Tarif gegenüber einem Normalverbraucher.
Da kann es sich auszahlen, den Versicherungsnehmer innerhalb der Familie auszutauschen. Das meiste Geld verschenken die Autofahrer allerdings, indem sie ihre Autoversicherung in monatlichen oder vierteljährlichen Raten, statt einmal im Jahr bezahlen. Das geht aus einer Studie des Verbraucher-Ratgebers Finanztip hervor.
Allein durch die Ratenzahlung landen jährlich mehr als 590 Millionen Euro zu viel in den Kassen der Versicherer. „Im Schnitt kostet das Autofahrer neun Prozent mehr“, sagt Annika Krempel, Versicherungsexpertin bei Finanztipp. Etwa jeder zweite überweist die Versicherungsprämie in Raten und zahle damit drauf.
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