Langwedel-Holtebüttel. Mit altbewährtem Konzept und neuen Ideen lädt der Verein „Holtebüttel rockt“ für 10. und 11. Juni zum siebten Mal zum gleichnamigen Festival auf die Pferdeweide. Die erste Neuerung, die schon im Vorfeld auffällt, ist der Flyer, der nun einen farblichen Anstrich erhalten hat. Was früher in schlichtem Schwarz-Weiß beworben wurde, erstrahlt nun vor allem in Orange. „Schwarz-weiß kommt auf der Straße nicht so gut an“, begründet Mitorganisator Lars Rohde den „Facelift“ – orange dagegen habe einen höheren Erkennungswert und falle eher ins Auge.
So viel zur Außendarstellung. „Jetzt geht es in die heiße Phase“, weiß Rohde und spricht seinen Vereinskameraden ein großes Lob aus: „Es ist eine Leistung, das zu organisieren.“ Da wäre beispielsweise Musikdirektor Robert Bogner, der sich um die Bands kümmert. „Wir haben Anfragen aus Berlin, München, Stuttgart“, zählt Rohde ein paar Städte auf, aus denen das Organisations-Team in diesem Jahr Hörproben zugeschickt bekam. Wer schließlich auf der Bühne rocken darf, hängt neben dem akustischen Eindruck auch vom verfügbaren Budget ab. In diesem Jahr werden am Sonnabend mit den Punk-Rockern von Bad Intention und der Metal-Band Line of Fate zwei Bremer Bands auftreten, dazu gesellt sich Omas ganzer Stolz, die ihre Musik als „Funpunk vom Flachland“ verstehen. Als Headliner tritt in diesem Jahr die Coverband Scenery auf, die mit einem Repertoire von AD/DC über Motörhead und Iron Maiden bis hin zu Machine Head und Rage against the Machine aufwartet. Bislang habe es als Headliner stets Bands mit eigener Musik gegeben. „Die Cover sind aber besser angekommen“, findet Rohde. Dadurch entstehe einfach mehr Partystimmung.
Beim Programm nachgelegt
Bevor aber am Sonnabend gegen 19 Uhr das Hauptprogramm startet, wird den Besuchern schon einiges geboten. Das Festival selbst beginnt am Freitag mit dem Band-Contest, der im vergangenen Jahr ins Leben gerufen wurde. Dieses Mal spielen Honeytruck, Junior Strength, The Great Dirt und Westwärts um die Gunst des Publikums, das schließlich über den Sieger entscheiden wird. Einen Favoriten hat Lars Rohde nicht. „Das machen wir auch nicht, es wäre unfair gegenüber den anderen Bands“, sagt er. Zum Abschluss des Auftaktabends gibt es noch Musik von den Bremer Local-Heroes-Gewinnern We are Riot.
Am Sonnabendprogramm haben die Organisatoren von Holtebüttel rockt noch gefeilt. „Wir haben nachgelegt“, sagt Lars Rohde. In diesem Jahr startet das Festival bereits mittags, wenn die Band der Lebenshilfe Verden, Hau drauf, auftritt. Rohde erwartet, dass sie Songs aus dem Deutsch-Rock von Interpreten wie Marius Müller-Westernhagen präsentieren werden. Auch eine Schülerband, die die Organisatoren noch nicht verraten wollen, wird die Gelegenheit bekommen, auf der Bühne vor Publikum zu spielen.
Beim Blick auf die Bands fällt auf, dass diese nicht mehr ganz so rocklastig wie in den vergangenen Jahren sind. „Rocker sehen rockig aus, sind im Herzen aber liebe Menschen“, betont Lars Rohde mit voller Überzeugung. Mit dem Schwenk in Richtung Punkrock wolle man ein breiteres Publikum erschließen, erklärt der Organisator, und vielleicht auch die jüngeren Fans erreichen: „Unser Publikum ist 25 plus, ein jüngeres erreicht man mit Rock nicht.“ 2014 legte deshalb bereits ein DJ etwas partylastigere Musik auf – doch wirklich zufrieden waren die Organisatoren mit dem Ergebnis offenbar nicht. „Wir hatten mehr jüngeres Publikum, aber die Gewaltbereitschaft war auch höher“, stellte Rohde damals fest. Auch jetzt sagt er: „Das ist ein Versuch, wir gucken, ob das klappt.“ Sein Wunsch ist, dass bei gutem Wetter um die 1000 Besucher ihren Weg nach Holtebüttel finden. Für die Zukunft wünscht sich Rohde zudem, dass mit Bussen Transfers von den Bahnhöfen in Ottersberg und Verden zum Gelände angeboten werden, damit es von außerhalb einfacher erreichbar ist.
Am Freitag, 10. Juni, ist der Eintritt für den Bandcontest und den Auftritt von We are Riot bei Holtebüttel rockt frei. Tickets für den Sonnabend, 11. Juni, sind im Vorverkauf für 8 Euro erhältlich. Den genauen Zeitplan und weitere Details zum Festival will der Verein in den kommenden Tagen auf seiner Homepage unter www.h-rockt.de veröffentlichen.