Als Kind lernte er Blockflöte. Später konnte er die Melodica spielen, die Alt- und Querflöte. Doch schon in seiner Kindheit zog ihn ein anderes Instrument magisch an. „Bei uns zu Hause stand ein altes Klavier“, erinnert sich Michael Messer, der damals zehn Jahre alt gewesen sein müsste. „Die Tasten haben mich fasziniert.“ Unterricht hätte er allerdings nicht genommen. Nie. „Völlig autodidaktisch“, erzählt der heute 50-Jährige, der in Osterbinde lebt und in Brake aufwuchs.
Doch das Klavier war noch nicht der ausschlaggebende Grund, Musik aufzunehmen. Da kommt Messers zweite Leidenschaft als junger Mensch ins Spiel: der Film. „Ich habe auf Super 8 kleine Spielfilme gedreht“, erzählt er. Gerne mit der passenden Musik unterlegt. Doch, wenn man die dann öffentlich vorführe, bekäme der Macher eventuell Probleme mit der Gema. Und bevor ein möglicher Streit um Verwendungsrechte losbrach, hätte sich Messer damals gedacht: „Dann machst Du es eben selber.“ Und so komponierte Messer seine eigenen Stücke für seine eigenen kleinen Filme oder Musicals.
Doch irgendwann begann der Ernst des Lebens. Nach dem Abitur und der Bundeswehr stand er vor einem Scheideweg. „Eigentlich wollte ich zum Film“, lässt er wissen. Doch er entschied sich dann für etwas weniger Brotloseres und studierte Milch- und Agrarwirtschaft in Hannover. Diesem Berufszweig ist er treu geblieben. Der Ingenieur arbeitet heute als Leiter Controlling in einer Molkerei in Wiefelstede. Seit 1999 wohnt er in Bassum, zuvor nannte er unter anderem Bremen seine Heimat. Er ist verheiratet und Vater zweier Kinder.
Trotz Beruf und Familie blieb die Musik sein großes Hobby. Vorwiegend nimmt er instrumentale Musik auf aus den Bereichen Filmmusik, Klassik, Elektronik, Progressive Rock, Folklore oder Musical. Gegen Pop- und Rockeinflüsse hat er auch nichts. Als seine Vorbilder nennt er den Pionier elektronischer Musik, Jean Michel Jarre, John Williams, der die Musik für Star Wars komponierte, Sergej Prokowjef aus dem Bereich der Klassik und Benny Andersson von Abba, der nicht nur für die Musik des schwedischen Hitquartett bekannt ist.
Im heimischen Keller in Osterbinde hat er sich sein Studio eingerichtet. „Da habe ich eine kleine Ecke“, verrät er. Er besitzt zwar noch viel Geräte und Instrumente, doch die Aufnahme läuft digital. Er komponiert aber am Klavier. Die Melodie, die ihm einfalle, nehme er zunächst auf. Dann arbeitet er das Stück aus. „Wie ist das Taktmaß? Wie lang soll das Stück sein? Wie ist das Tempo?“, sind entscheidende Fragen. Nächster Schritt: das Arrangement. „Das ist für mich die schönste Arbeit“, findet er. Dabei geht es darum, welche Instrumente er zum Beispiel nimmt und wie sie wann eingesetzt werden. Dann folgen die Aufnahme und die Abmischung. Fertig. Als erstes bekomme seine Familie neue Stücke zu hören. Da sei eine ehrliche Meinung garantiert.
Zwei CDs in Eigenproduktion gehen bisher auf sein Konto: „Good News“ von 2010 und „More Of This“ aus diesem Jahr. Für den Rentei-Kindergarten in der Lindenstadt hat Michael Messer außerdem zwei Kinderlieder komponiert, die 2006 zum zehnjährigen Bestehen der Einrichtung in der Stiftskirche zur Aufführung kamen.
Doch Messer macht nicht nur Musik, er hört sie auch immer noch leidenschaftlich gerne. Mittlerweile so ziemlich alles – von Puccini bis Bushido. Im Auto hätte er viel Zeit dafür. Zwischen Osterbinde und Wiefelstede dauert es schließlich rund eine Stunde. Das reicht in der Regel für ein Album. Und dann ist ihm die Stilrichtung auch egal. Nur eins muss seiner Meinung nach gewährleistet sein: „Musik geht direkt in die Seele.“
Wer sich für die Musik Michael Messers interessiert, kann die Internetseite www.messermusik.de besuchen oder ihn per E-Mail: info@messermusik.de kontaktieren.