Die vierten bundesweiten Privattheatertage endeten in Hamburg mit der Verleihung der Monica-Bleibtreu- Preise. Die vier sehenswertesten Privattheater-Produktionen Deutschlands kommen in diesem Jahr aus Stuttgart, Berlin und Bremen. Aus der Hansestadt erhielt das Bremer Figurentheater für Anton Tschechows Einakter„Mensch Puppe“ den Publikumspreis. Die Zuschauer stimmten für die Koproduktion mit der Bremer Shakespeare Company, die sich im Genre (moderner) Klassiker beworben hatte. „Wir sind sehr froh über die Auszeichnung“, sagt Nathalie Dechend vom Figurentheater.
Rüdiger Kruse, Berichterstatter für Kultur und Medien im Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages und Förderer der bundesweiten Privattheatertage, überreichte den von Bruno Bruni gestalteten Preis. Gleich zwei der beliebten Preise gehen in diesem Jahr nach Stuttgart. Eine Festivaljury wählte aus den vielversprechendsten zwölf Produktionen deutscher Privattheater die Sieger aus.
Janin Reinhardt moderierte die Gala. Die musikalische Untermalung kam von Chansonnier Tim Fischer aus Bremen, der gerade mit dem deutschen Chansonpreis 2015 ausgezeichnet wurde. Begleitet wurde er von Rainer Bielfeldt am Flügel. Als beste Produktion der Kategorie Komödie gewann „Haydi!“ von Familie Flöz aus Berlin in der Regie von Michael Vogel. Als beste Produktion der Kategorie (zeitgenössisches) Drama gewann das Theaterhaus Stuttgart mit dem Monolog „Ich werde nicht hassen“ in der Regie von Ernst Konarek. Beste Produktion in der Kategorie (moderner) Klassiker wurde „Maria Magdalena“ vom Studio Theater Stuttgart in der Regie von Christof Küster.
Die Privattheatertage werden von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur, Monika Grütters, gefördert. Im vierten Jahr hat sich das Festival bei den Theaterleitern der Privattheaterszene etabliert, was auch die Anzahl der Bewerbungen deutlich machte. „Die Privattheatertage 2015 waren ein überwältigender Erfolg“, sagte Axel Schneider, Initiator des Festivals, und lobte auch das „hoch interessierte und begeisterte Publikum“. Eine Steigerung der Publikumsresonanz auf mehr als 5200 Besucher, eine Auslastung von 90 Prozent in allen neun Hamburger Spielstätten und das überregionale Medienecho zeugten davon, dass die Veranstaltung als Leistungsschau der bundesdeutschen Privattheater ihren festen Platz gefunden habe, sagte Schneider.