Deutscher Meister der Zauberkunst begeistert Publikum im Kultureinrichtungshaus Dete Tricks wie aus dem Nichts

Geschickte Darbietungen im Kultureinrichtungshaus Dete: Der Zauberer Matthias Rauch, der schon bei Siegfried und Roy in Las Vegas zu Gast war, begeisterte seine Zuschauer mit Fingerfertigkeiten und Manipulationen.
26.01.2014, 00:00 Uhr
Lesedauer: 3 Min
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Von Antje Noah-Scheinert

Geschickte Darbietungen im Kultureinrichtungshaus Dete: Der Zauberer Matthias Rauch, der schon bei Siegfried und Roy in Las Vegas zu Gast war, begeisterte seine Zuschauer mit Fingerfertigkeiten und Manipulationen.

Kugeln verschwinden oder verwandeln sich in Zitronen, Spielkarten wachsen aus den Händen, und der Federkiel schreibt selbstständig einen Brief: Matthias Rauch war wieder in der Stadt. Einigen Bremern dürfte der Dorstener Zauberer als Conférencier der „Glanzlichter“-Show im GOP-Varieté bekannt sein. Schon dort führte er mit Witz und Charme sein Publikum durch die Welt der Akrobaten. Im Kultureinrichtungshaus Dete in der Lahnstraße präsentierte er mit „Rauchzone“ sein Soloprogramm.

Gleich zu Anfang macht er seinen Zuschauern klar, was er möchte: Applaus. Und so erreicht er eine frenetische Begrüßung noch bevor er den ersten Trick gezeigt hat. Danach nimmt er sein Publikum mit auf die Reise durch sein Zaubererleben. Und bindet es gleich ein. „Nein, nicht die in der ersten Reihe müssen zittern, dass sie gleich auf der Bühne stehen.“ Alle müssen ran. Da wird sich warmgemacht, Es werden die Hände geschüttelt und die Arme verdreht. Nachbarn reichen sich die Hände. „Kontakt geht nicht nur durch Facebook, sondern auch mit dem Blick nach rechts und links.“ Schlussendlich landet erst Julia auf der Bühne, zaubert einen Papierhut und verblüfft mit einem Kartentrick. Sein Finale bestreitet der Zauberer dann mit Rowena. Gemeinsam lassen sie einen Tisch schweben.

„Mein Vater und mein Großvater waren selbst begeisterte Hobbyzauberer“, sagt Matthias Rauch. Hineingeboren in diese zauberhafte Atmosphäre blieb dem zehnjährigen Matthias keine Wahl, er musste einfach zaubern. Zunächst daheim, dann im „Zauberkasten“ in Bochum. Mit 13 Jahren meldete er sich für die ersten Wettbewerbe an. Schon damals wurde der Grundstein für seine erfolgreichste Nummer gelegt: Lemon Tree. Mit dieser eröffnet er sein Programm in der Lahnstraße: Alles beginnt mit einer kleinen massiven Kugel, zu der sich – scheinbar aus dem Nichts – immer mehr gesellen und sich plötzlich in Zitronen verwandeln. Mit diesem Trick ist es Matthias Rauch gelungen, Ende der 90er- Jahre die Zauberwelt auf sich aufmerksam zu machen. Dann ging alles Schlag auf Schlag. „Eigentlich hatte ich eine Ausbildung bei der Stadtverwaltung begonnen, als ich ein Engagement in Los Angeles bekam“, sagt der 31-Jährige. Im Magic Castle, einem Zauberschloss in Hollywood, nahm er an der großen Show im „Palace of Mystery“ teil. Die Legenden Siegfried und Roy luden ihn nach Las Vegas ein. Er wurde Magier des Jahres und Deutscher Meister der Zauberkunst. Das alles geschah kurz nach seinem 18. Geburtstag. „Glücklicherweise hatten meine Eltern immer Verständnis für meine Berufswahl“, sagt er.

Trotzdem wird er immer wieder gefragt, ob er davon leben könne und was er tagsüber mache. Daraufhin zückt er ein Blatt Papier, faltet es, streicht einmal darüber und entfaltet einen 100-Euro-Schein. „Das beantwortet die Fragen.“

Norman Böttger, einer der sechs Verantwortlichen der Dete, ist stolz, einen „so großen Namen“ für das Haus verpflichtet zu haben. „Wir haben gemeinsam im Starclub in Kassel gearbeitet, mussten uns zwei Monate eine Wohnung teilen und haben uns angefreundet“, erklärt er die Verbindung.

Matthias Rauch gelingt es in seiner Show nicht nur, seinem Publikum immer wieder ein erstauntes „Häh? Nochmal!“ zu entlocken, sondern er gibt auch Einblicke in die Welt der Zauberei. Er verrät keine Tricks, demonstriert aber in einer grandiosen Slowmotion-Einlage, wie eine Ketchup-Flasche in einer Papiertüte verschwindet.

Hauptsächlich Manipulation

In einem Video-Zusammenschnitt zeigt Matthias Rauch seine Anfänge vor der elterlichen Schrankwand. Er erklärt, dass er keine Zauberei, sondern hauptsächlich Ma-nipulation betreibt. „Das kommt aus dem Lateinischen: Manus heißt Hand und ‚pulation‘ kommt von pulen.“

Diese Fingerfertigkeit hat viel mit Übung zu tun. „Ich übe eigentlich immer“, erklärt Matthias Rauch, „in der Freizeit, vor dem Fernseher oder auch ganz in Gedanken.“ Seine Tricks entwickeln sich. „Mir fällt es nicht schwer, mir neue Sachen auszudenken. Ich habe viele Ideen. Manche lassen sich innerhalb kürzester Zeit umsetzen, andere benötigen Jahre.“

Derzeit arbeitet Matthias Rauch an einem neuen Programm. Bis das steht, begibt er sich mit „Rauchzone“ auf Tour, tritt bei „Lecker lachen“ auf und übernimmt im Herbst wieder die „Glanzlichter“ bei GOP, dann in Essen.

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