Beverstedt. „Wir möchten die junge Generation für gesunde Ernährung und Nachhaltigkeit begeistern“, sagt Projektkoordinatorin Sandra Glier. Sie leitet einen entsprechenden Wahlpflichtkurs der siebten Jahrgangsstufe der Oberschule Beverstedt. 28 Schüler engagieren sich dort für Gemüseanbau und wollen die Pflanzenentwicklung von der Aussaat bis zur Ernte begleiten. Schon im Winter haben sich die Schüler in wöchentlichen Theoriekursen auf die praktische Umsetzung vorbereitet, den Rasen umgegraben und die Abläufe beim Pflanzen durchgesprochen.
14 Beete vorbereitet
An der Oberschule vertritt Jeanette Wolfermann das Bildungsprogramm der Berliner Gemüseakademie als ehrenamtlicher Acker-Coach. „Wir haben hier 14 Beete vorbereitet“, erklärt Wolfermann, die auch das Pflanzmaterial mitgebracht hat. Neben Kartoffeln und Karotten werden Salat-, Palmkohl und Rote-Bete-Setzlinge in die Ackerflächen gepflanzt. Frühlingszwiebeln, Kohlrabi und Mangold runden den Gemüseanbau ab und sollen dem Nachwuchs die Entstehung heimischer Lebensmittel näher bringen. „Ihr werdet sehen, wie aus einem kleinen Korn eine große Möhre entsteht“, verspricht Wolfermann und gibt den Startschuss zur Pflanzaktion.
Anschauungsunterricht von Eltern
Bei der Feldarbeit entwickelt sich zunächst ein unübersichtliches Gewusel, doch die Betreuungslehrerinnen Julia Halsmann und Frauke Mehrtens bringen Struktur in die Abläufe. So müssen Pflanzabstände gemessen und Löcher gegraben werden. Einige Teilnehmer machen sich auf, mit Wasser gefüllte Gießkannen zu holen. Nicht wenige haben schon zu Hause mit den Eltern gegärtnert. So zeigen sich Leonie, Suri und Shawn selbstsicher. Auf ihrem Ackerstück sollen Rote Bete und Kohlrabi sprießen. „Wir haben unseren Eltern bei der Arbeit nicht nur untätig zugesehen", so Leonie.
Schon 72.000 Teilnehmer
Nach dieser Pflanzaktion werden die Beete Anfang Juni weiterbearbeitet. Nach den Sommerferien soll gegebenenfalls nachgesät werden. Der Bereich zwischen den Schulgebäuden ist mit einem Zaun gegen Kaninchenverbiss geschützt worden. Es bleibe nur zu hoffen, so Jeanette Wolfermann, dass sich die Schnecken nicht an den frischen Setzlingen vergreifen und so die ganze Arbeit zunichtemachen. Die „Ackerdemie“ ist ein Bildungsprogramm des Berliner Sozialvereins Acker für Kinder und Jugendliche. Seit Gründung 2013 haben schon 72.000 junge Teilnehmer mitgeackert und so den verantwortungsvollen Umgang mit Natur und Lebensmitteln kennengelernt.
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