Hagen. Die Gemeinde Hagen im Bremischen will das Alte Oberfeuer in Sandstedt gerne als Denkmal zu erhalten. Dafür könne man derzeit mit einer Förderung von 60 Prozent rechnen, erklärte Hagens erster Gemeinderat Martin Laying im Wirtschaftsförderungs-, Kultur-, Tourismus- und Strukturförderungsausschuss der Kommune. Nachdem man Mitte des vergangenen Jahres noch von einer nur 40-prozentigen Förderung der geplanten 750.000 Euro Sanierungskosten ausgegangen war, haben weitere Recherchen des Fachbereichs nun zusätzliche Fördermöglichkeiten aufgezeigt.

Die Chancen zur Sanierung des "Alten Oberfeuer Sandstedt" sind gestiegen. Dem Wirtschaftsförderungsausschuss sind zahlreiche Fördermöglichkeiten vorgestellt worden.
Erste Gespräche mit dem Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege ergaben mögliche Finanzhilfen in Höhe von 50 Prozent der Investitionen aus einem Denkmalschutz-Sonderprogramm der Bundesregierung. „Aktuell ist dieses Programm für das Förderjahr 2023 überzeichnet“ berichtet Laying. Dennoch sei das Landesamt für die Folgejahre an der erforderlichen Sanierung des Oberfeuers in Sandstedt in Zusammenarbeit mit der Gemeinde und der unteren Denkmalschutzbehörde des Landkreises interessiert. Daher werde jetzt eine Antragstellung zur Sanierung für das Förderjahr 2024 über das niedersächsische Landesamt für Denkmalschutz vorbereitet. Diese Mittel wären nicht „gedeckelt“ und somit kumulierbar mit weiteren Denkmalpflegemitteln des Landes, mit Leader-Förderung und mit Hilfen der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, die Unterstützung in Höhe von bis zu 100.000 Euro in Aussicht gestellt hat. „So kann möglicherweise eine Gesamtförderquote von rund 60 Prozent erreicht werden“ erklärt Laying den Ausschussmitgliedern.
Denkmalschutz oder Umzug?
Das Hagener Bauamt plant im zweiten Quartal dieses Jahres einen Ortstermin mit der Oberen und Unteren Denkmalschutzbehörde am Leuchtturm in Sandstedt zur weiteren Planung der Vorgehensweise bei der Antragstellung. „Es ist schwer, Fördertöpfe zu öffnen“ berichtet der erste Gemeinderat rückblickend und wies darauf hin, „das es eine Förderung nur bei Erhalt des Denkmalstatus gibt“. Damit bezog sich der Verwaltungsvertreter auf Ideen aus Sandstedt, den Turm abzubauen, in der Höhe zu halbieren und dann im Hafenareal zur touristischen Nutzung aufzustellen. „Dabei verlieren wir den Denkmalstatus und somit auch die Förderung“ machte Laying klar.

Die Rettung des alten Oberfeuers in Sandstedt rückt in greifbare Nähe. Die Hagener Bauverwaltung hat einige Fördertöpfe ausgemacht und sieht hier gute Chancen für eine Co-Finanzierung der Instandsetzung durch Bundes- und Landesmittel.
Erstaunt nahm der Ausschuss die Aktivitäten des Sandstedter Ortsvorstehers und Ausschussmitglieds Falko Wahls-Seedorff (CDU) zur Kenntnis. Dieser hatte schon im Sommer 2022 ein Sanierungsangebot von einer Bremer Spezialfirma eingeholt und der Gemeindeverwaltung übergeben. Darin bietet die Firma eine Turmsanierung zu einem Preis an, der sehr deutlich unter den vom Gutachter geschätzten Kosten liegt. „Warum höre ich nichts von dem Angebot, das eine Sanierung für uns wesentlich günstiger machen würde“, fragt Wahls-Seedorff, der damit auch den Verlust des Denkmalstatus beim Standortwechsel in Kauf nehmen würde.