Landkreis Diepholz. Unter den Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine sind vor allem Frauen und Kinder. Die meisten Minderjährigen kommen zusammen mit Erziehungsberechtigten oder Verwandten nach Deutschland. Ein paar Kinder und Jugendliche jedoch kommen unbegleitet. Derzeit leben im Landkreis Diepholz nach Angaben des Fachdienstes Jugend 53 unbegleitete Minderjährige. Davon sind 49 privat eingereist.
38 Kinder leben bei Begleitpersonen oder Verwandtschaft wie Bruder, Schwester, Oma und Tante. Zehn allein Eingereiste leben „bei befreundeten Familien oder entfernten Verwandten“, etwa Cousinen, mit Erziehungsauftrag. Drei unbegleitete ukrainische Jugendliche ab 15 Jahren, die dem Kreis über die Landesverteilstelle zugewiesen worden sind, sind in Wohngruppen untergebracht.
Der Fachdienst prüft vor Ort, ob den Jugendlichen ein Erziehungsauftrag für die aufnehmenden Personen in Deutschland von den Eltern mitgegeben wurde. Oder ob eine Pflegeerlaubnis erforderlich ist. Unbegleitete Kinder könnten auch bei Pflegefamilien oder Pflegepersonen untergebracht werden. So haben sich etwa schon 25 von 170 Pflegefamilien zur Aufnahme bereit erklärt. Und 42 Personen bewerben sich als Pflegeperson. Bis jetzt gibt es jedoch noch keine jüngeren, unbegleiteten, minderjährigen Kinder aus der Ukraine, die der Fachdienst unterbringen und versorgen muss. Der Dienst ist aber vorbereitet. Er hat die bisherigen Standards angepasst und ein verkürztes Bewerberverfahren für Pflegepersonen entwickelt. Zudem wurde ein verkürzter Pflegestellenkurs konzipiert.