Landkreis Diepholz. Alle Jahre wieder fliegt mit Beginn des neuen Jahres der ausgediente Weihnachtsbaum aus dem Haus. Doch wohin mit der nadelnden Tanne? Auch in diesem Jahr bieten wieder einige Vereine und Feuerwehren in der Region die Abholung der Bäume direkt vor der Haustür an.
In Stuhr hat das sonst immer der Pfadfinderstamm Marco Polo organisiert, bietet die Sammelaktion in diesem Jahr aufgrund der Corona-Lage jedoch nicht an. Dafür ist die Landjugend Hasbergen-Stuhr nun erstmals mit einer Sammelaktion in der Gemeinde vertreten. Die Schwerpunkte liegen dabei auf Moordeich, Stuhr und Varrel, aber auch in anderen Ortsteilen sind die Jugendlichen jeweils an diesem Sonnabend, 8. Januar, und dann noch einmal am 15. Januar unterwegs und machen Halt bei den Haushalten, die sich für die Aktion im Vorfeld angemeldet haben.
Mit Trecker und Anhänger unterwegs
"Wir sind mit Trecker und Anhänger und bei den weiteren Strecken mit Auto und Anhänger unterwegs", berichtet Roman Strauß von der Landjugend. Die Idee zu der Sammelaktion sei dem Verein gekommen, als man überlegt habe, wie man ein bisschen Geld über Spenden in die Vereinskasse bringen könnte. "Wir dachten, das wäre eine spaßige Aktion", so Strauß. Und die Resonanz bislang ist gut: Bereits rund 200 Anmeldungen sind bei der Landjugend Hasbergen-Stuhr für die Tannenbaumabholung eingetrudelt.
Die Schützenjugend des Schützenvereins Fahrenhorst bietet an diesem Sonnabend, 8. Januar, ebenfalls wieder eine Sammelaktion an, um die ausrangierten Tannenbäume abzuholen. Ab 10 Uhr sind die Jungschützen dafür in Fahrenhorst und auch Teilen von Neukrug vor Ort. "Wir haben vorab Zettel in den Briefkästen verteilt, wo wir überall unterwegs sind", erklärt Carina Schierenbeck vom Schützenverein. Pro Tannenbaum sammelt der Schützenverein dafür eine Gebühr von zwei Euro ein. Die Tannenbäume sollten für die Abholung abgeschmückt an die Straße gelegt werden.
Auch in anderen Kommunen im Landkreis Diepholz sind Vereine und Feuerwehren wieder unterwegs, um die Nadelbäume einzusammeln. Wo das jedoch nicht angeboten wird und die Abholung nicht möglich ist, gibt es auch noch alternative Entsorgungsmöglichkeiten für die Bürger. So kann laut der Abfallwirtschaftsgesellschaft (AWG) etwa die Tanne auch regulär über die Bio-Tonne entsorgt werden. Denn gerade in den Wintermonaten sei in der noch oft Platz. Allerdings müssen die Tannenbäume dafür vorab zerkleinert werden, was natürlich ein wenig Kraft erfordert. Mit Gartenschere oder Säge sollte das aber zu bewerkstelligen sein. Wichtig: "Es wird nur mitgenommen, was in und nicht neben der Tonne steht", erklärt Dominik Albrecht von der AWG. Sei der Stamm des Baumes zu wuchtig, müsse auf eine andere Lösung zurückgegriffen werden.
Die könnte etwa sein, den Stamm im eigenen Garten zu verwerten, etwa als Dekorationsobjekt. Die Zweige könnten derweil das Beet im Garten abdecken, was nicht nur gut aussehe, sondern auch vor Frost schütze. "Später können die Äste dann aber endgültig in der Bio-Tonne verschwinden", so Albrecht.
Möglich ist außerdem, den Tannenbaum selber zu kompostieren, wenn ein entsprechender Komposthaufen vorhanden ist. "Die Äste helfen durch ihre Struktur sogar dabei, die sonst eher matschige Masse zu durchlüften", berichtet Albrecht. Ratsam sei dieses Vorgehen allerdings vorrangig für Bäume aus ökologischer Waldwirtschaft, da diese nicht mit Pestiziden behandelt werden.
Darüber hinaus können die ausrangierten Tannenbäume aber auch nach wie vor im Kofferraum oder auf dem Anhänger zu den Grünabfallsammelstellen und Wertstoffhöfen im Landkreis Diepholz wie in Bassum, Stuhr/Weyhe oder auch im Sulinger Land gebracht werden. Die landwirtschaftlichen Annahmestellen haben an diesem Sonnabend, 8. Januar, auch zusätzlich geöffnet. Eine Übersicht aller Standorte gibt es online unter www.awg-bassum.de. Und für diejenigen, denen es dabei vor ausfallenden Nadeln gruselt, hat Dominik Albrecht auch noch einen Tipp: "Den Baum in ein Bettlaken einschlagen. Als Paket kann der Baum ohne Nadeltrauma in Flur und Auto transportiert werden." Die abfallenden Nadeln müssten dann nur noch am Container oder der Annahmestelle abgeschüttelt werden.
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