Bruchhausen-Vilsen. Etwas anders als sonst begann die Sitzung des Schulausschusses der Samtgemeinde Bruchhausen-Vilsen am Dienstag. Statt wie gewohnt um 19 Uhr im Forum, trafen sich die Mitglieder bereits am späten Nachmittag erst an der Grundschule in Martfeld und zogen dann im Anschluss weiter zur Vilser Oberschule. Der Sinn dahinter: Die Mandatsträger wollten sich einen Überblick über die Gegebenheiten und den (teilweise sanierten) Zustand der Bildungseinrichtungen machen.
"Wir haben große Investitionen hinter uns", eröffnete der Ausschussvorsitzende Michael Albers den zweiten Teil der Sitzung im Forum und leitete gleich mit diesen Worten den entsprechenden Tagesordnungspunkt ein. "Einige Millionen Euro haben wir bisher sehr sinnvoll investiert", sagte der Vorsitzende weiter. "In der Samtgemeinde sind Schulen und Kitas die größten Posten. Die müssen wir aktuell halten."
Wie viel sich die Verwaltung nun die Grundschule in Martfeld und die Oberschule hat kosten lassen, darüber konnte Fachbereichsleiterin Cattrin Siemers nähere Auskünfte geben. So waren es rund 475.000 Euro, die in die Bücherei, den Mehrzweckraum und die Küche der Martfelder Grundschule gesteckt wurden. Und in den kommenden Jahren werden weitere Investitionen folgen: beispielsweise die Sanitäranlagen und die Flure. "Wir haben uns auch die Heizungsanlage angesehen, mit der auch die Kita und die Turnhalle geheizt werden", sagte Siemers. Auf dem Plan stehe unter anderem auch noch der Ganztagsausbau der Kita: "Das soll folgen, wenn es Fördermittel gibt."
An der Oberschule stand der sogenannte 78er-Trakt im Fokus des Schulausschusses. Mehr als sieben Millionen Euro seien im Zeitraum zwischen 2015 uns 2021 in die Sanierung und Modernisierung geflossen. Unter anderem zur "Asbestsanierung, behindertengerechten Einrichtung und der Sanierung der Klassenräume", erläuterte Siemers. Der Aufzug in der Eingangshalle, neue Fliesen fürs Forum, die Sanierung des Lehrerzimmers des Gymnasiums oder auch dessen Innenhof – es sei "viel passiert in den letzten Jahren", berichtete Siemers weiter.
An dieser Stelle ließ es sich der Ausschussvorsitzende Michael Albers nicht nehmen, einmal die Arbeit und den Einsatz der Hausmeister zu loben, die die Gebäude "top in Ordnung" hielten. "Wir haben echt engagierte Hausmeister, das muss man mal so sagen." Er betonte aber nochmals, dass künftig weitere Investitionen in Schulen und Kitas vonnöten seien. Als Samtgemeinde jung zu bleiben, heiße auch, für diese Bereiche Geld in die Hand zu nehmen. Und: "Wir werden die ein oder andere Schule sicherlich auch noch begehen."
Ums Geld ging es auch beim nachfolgenden Tagesordnungspunkt. Der Ausschuss musste sich Gedanken über die Erhöhung von Beiträgen zur Mittagsverpflegung im Zuge des Ganztagsschulbetriebs an den Grundschulen in der Samtgemeinde machen. "Alles wird teurer, die Caterer haben einen größeren Wareneinsatz", berichtete Cattrin Siemers. Der Preis für ein Mittagessen, der bislang bei 3,50 Euro liegt, sei für die Caterer nicht mehr haltbar. Eine Erhöhung auf 3,80 Euro ab dem kommenden Schuljahr sei daher notwendig. Im nächsten Jahr sei eine weitere Preissteigerung nicht ausgeschlossen.
"Das sind zehn Prozent mehr", sagte Albers, "Das ist für viele Eltern viel Geld. Der ein oder andere wird da sicherlich an seine Grenze kommen." Zumindest wer einen Anspruch aus das Bildungs- und Teilhabepaket hat, zahle für das Mittagessen nichts, berichtete Siemers. Die Fachbereichsleiterin sagte aber auch deutlich: "Die Preiserhöhung ist alternativlos. Wir haben sonst keinen Caterer." Der Ausschuss empfahl ohne weitere Diskussionen die Änderung der Satzung.
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