Es mag sportlich ein kurzes Jahr für die Leichtathleten gewesen sein, doch es war aus Sicht des TSV Asendorf auch ein äußerst erfolgreiches. Gleich drei Athleten haben mit ihren Top-Leistungen den Blick der Landestrainer auf sich gelenkt. Aaron Purschwitz sowie Lynn und Leon Michelmann werden in Zukunft häufiger in Hannover anzutreffen sein, um dort am Landesstützpunkt zu trainieren.
Aaron Purschwitz (M15) hat besonders im Weit- und im Dreisprung auf sich aufmerksam gemacht – und in beiden Disziplinen persönliche Bestleistungen aufgestellt: Im Weitsprung katapultierte er sich im September in Hannover auf 5,87 Meter. Zum Vergleich: Sein weitester Satz im vergangenen Jahr waren 5,31 Meter gewesen. Mehr als einen halben Meter hat das Talent also draufgepackt.
Stark ist auch die Entwicklung im Dreisprung, bei der er von Ute Schröders Training profitiert. Schröder hat zum Beispiel Neele Eckhardt oder Louis Knüpling in dieser Disziplin in die Landeskader gebracht. Dass ihre Methoden fruchten, wird am Beispiel Purschwitz deutlich: Bei den Landesmeisterschaften in Braunschweig vor etwas mehr als einem Jahr war er bei 10,87 Metern im Sand gelandet, in diesem Jahr hat er sich auf 12,11 Meter verbessert.
Mit seinen Bestleistungen war Purschwitz ganz nah dran war an den Kadernormen. Also bewarb er sich für einen Platz. Dieser Vorgang ähnelt einer Bewerbung für einen Job: Purschwitz musste nicht nur seine Leistungen darlegen, sondern auch eine Art Motivationsschreiben aufsetzen und begründen, warum er aufgenommen werden will. Schröder verfasste derweil eine pädagogische Stellungnahme. „Da steckt durchaus viel Arbeit dahinter“, weiß die Trainerin. Aber es hat sich gelohnt: Purschwitz ist Teil des Landeskaders. Für den jungen Athleten und Schröder eine Bestätigung der gemeinsamen Arbeit. Im Jahr 2017 startete die Kooperation zwischen dem TSV Asendorf und dem MTV Bücken, dem damals Purschwitz angehörte. Mittlerweile ist er im dritten Jahr Asendorfer.
Die Michelmanns überzeugen
Er ist bei Weitem nicht das einzige Talent des TSV, das regelmäßig Spitzenleistungen abruft. Auch die Geschwister Lynn (W12) und Leon Michelmann (M14) haben sich trotz ihres jungen Alters bereits einen Namen gemacht, der bis nach Hannover zu vernehmen ist. Beim Nachwuchskadertest stellten sie erneut unter Beweis, dass sie zu den Besten Niedersachsens gehören. Die Konkurrenz war riesig: 150 Teilnehmer wurden ganz genau unter die Lupe genommen. Anders als bei Purschwitz mussten sich die Talente einem umfassenden Test stellen. Sie mussten sich im koordinativen Bereich beweisen, so etwa beim Slalomlauf sowie einer Rolle vorwärts und rückwärts, aber auch ihre Fähigkeiten im Sprint zeigen. Gefordert war auch ein Cooper-Test, ein Ausdauertest, bei dem in zwölf Minuten die maximal zurückgelegte Distanz ermittelt wird. So werden die Athleten auf ihre Eignung für den Langlauf getestet. Im Sprungbereich waren etwa Ein-Bein-Sprünge gefordert, während es an einer weiteren Station galt, einen Medizinball zu werfen. So ergab sich ein Gesamtbild, in das die Geschwister offenbar sehr gut passten. Leon konnte, von einer Verletzung geplagt, nicht alle Disziplinen absolvieren, „aber er war aufgrund seiner Leistungen prädestiniert dafür, in den Kader aufgenommen zu werden“, verweist Schröder auf das Gesamtpaket. Und das passt bei dem Multitalent.
Das gilt auch für Lynn Michelmann. Sie ist zwar jung, „aber im Vergleich zu vielen Älteren hat sie so gute Leistungen gebracht, dass sie diese quasi überrundet hat“, muss sich das Talent laut Schröder vor der erfahreneren Konkurrenz nicht verstecken. Auch sie wurde in den Kader aufgenommen. Insgesamt gelang das nur 30 Athletinnen und Athleten. Ein erlauchter Kreis, zu dem sich die Michelmanns zählen dürfen.
Schröder freute sich für ihre Talente. Das sei eine motivierende Herausforderung. Für sie ist es allerdings nicht neu, dass Asendorfer Athleten im Kader stehen. Das haben nicht nur Eckhardt und Knüpling geschafft, sondern auch Maximilian Pasenau, Sven Schröder, Tim Cordes, Tabea Brüning, Christin Bormann, Paul Kurka und Wiebke Till. „Sie alle haben davon profitiert“, weiß Schröder. Darauf hofft sie nun auch bei den jüngsten Asendorfer Toptalenten.