Landkreis Diepholz. Ein leichtes Erdbeben hat sich am Mittwochabend im nördlichen Landkreis Diepholz ereignet. Das teilt der Niedersächsische Erdbebendienst (NED) im Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) mit, der als staatlicher seismologischer Dienst die Erdbebentätigkeit in Niedersachsen und angrenzenden Gebieten überwacht. Demnach ist um 22.49 Uhr ein schwaches, seismisches Ereignis mit einer Lokalmagnitude von 2,0 registriert worden.
Das Epizentrum befand sich zwischen Bassum und Neubruchhausen im Bereich der Erdgasfelder Klosterseelte/Kirchseelte/Ortholz und Neubruchhausen. "Erschütterungen durch das Erdbeben wurden von Anwohnern im Umfeld bislang nicht gemeldet", teilt Eike Bruns, Pressesprecher beim LBEG, mit. Auch Hinweise auf Schäden seien dem LBEG bislang nicht zugegangen.
Das seismische Ereignis steht laut Bruns vermutlich im Zusammenhang mit der Erdgasförderung in den umliegenden Erdgasfeldern. "Die Förderung von Erdgas führt zu Spannungen im tiefen Untergrund", erläutert der LBEG-Sprecher. Wenn diese an Schwächezonen im Untergrund impulsartig abgebaut werden, könne es zu spürbaren Erschütterungen an der Oberfläche kommen.
Anwohner, die das aktuelle Ereignis verspürt haben, können ihre Beobachtungen über einen Fragebogen auf der Internet-Seite des LBEG melden unter www.lbeg.niedersachsen.de, Niedersächsischer Erdbebendienst, „Erdbeben verspürt" und dann unter Erdbeben-Fragebogen. Die dort gemachten Angaben werden laut Bruns dann für eine unabhängige Bestimmung des Epizentrums und zur Abschätzung der Auswirkungen des Ereignisses genutzt.
Erst im Dezember vergangenen Jahres war es zu einem ähnlichen Vorfall im südlichen Landkreis Diepholz im Grenzbereich zum Nachbarkreis Nienburg gekommen. Damals hatte der NED ein seismisches Ereignis mit einer Lokalmagnitude von 2,4 registriert. Das Epizentrum lag damals zwischen Siedenburg und Wietzen in der Nähe von Harbergen im Bereich des Erdgasfeldes Staffhorst.
Jetzt sichern: Wir schenken Ihnen 1 Monat WK+!