Bassum. Wer regelmäßig zwischen Bassum und Syke pendelt, wird es schon gesehen haben, das Schild, auf dem in freundlichen Lettern abgebildet ist: "Hier entsteht ein Kompetenzzentrum". "Der Neubau ist mittlerweile über die Stadtgrenzen hinaus bekannt", erklärt André Bartels, Geschäftsführer der Carl-Cordes-GmbH. Gemeinsam mit Michael Sill, Chef der Elektro-Dührkop-GmbH, hat Bartels 2,5 Millionen Euro in den Standort Bassum investiert. Eine große Summe für die beiden Traditionsunternehmen. So groß, dass sogar der Kreis-Diepholzer Bundestagsabgeordnete Axel Knörig extra zum Spatenstich aus Berlin anreiste.
Zwei Kompetenzen unter einem Dach – das haben die Elektro-Dührkop-GmbH sowie die Carl-Cordes-GmbH bereits im Jahre 2018 in der Lindenstadt vollzogen: in der Hollbinde 5. Jetzt platzt der aktuelle Standort zwischen Bremer und Syker Straße "aus allen Nähten", wie es Michael Sill formuliert. Es galt also, schnell einen neuen Standort zu finden, an dem die Qualitäten des einen Unternehmens – Elektrotechnik – sich noch besser mit der Kernkompetenz des anderen Betriebes – Heizung, Sanitär und Badgestaltung – verbinden lassen. Für die beiden Unternehmer ist es "ein Meilenstein in der jahrzehntelangen Firmengeschichte".
An der Syker Straße, von Syke aus kurz vor dem Ortseingangsschild links, wird nun ein neues Kompetenzzentrum entstehen, das nicht nur für Badinteressierte und Kunden des Elektrohandwerks interessant ist. André Bartels und Michael Sill wollen, dass das Gebäude als Forschungseinrichtung gleichermaßen ein Anlaufpunkt für Hoch- und Fachhochschulabsolventen wird. Neue Energien sollen das Thema sein, Brennstoffzellen, Windenergie, aber auch Smart Homes. "Themen, die schulungsintensiv sind", weiß Sill. Themen, die sowohl eigene Mitarbeiter als auch Externe interessieren dürften. "Wir wollen mit Universitäten und Fachhochschulen arbeiten."
Und dabei gehen die beiden Unternehmen auch praktisch voran. Die Carl-Cordes-GmbH will im Neubau ihre neuen, exklusiven Badkonzepte in einer großen Ausstellung vorstellen. "Ferner wird es ein Labor geben, in dem unterschiedliche und innovative Technologien miteinander kombiniert werden", sagt André Bartels. "Wir können anschaulich zeigen, dass auch ein Gewerbegebäude mehr Energie produzieren kann, als es effektiv verbraucht." Michael Sill, Experte für intelligente Steuerungssysteme in der Hausautomation, fügt hinzu, dass alle energetischen Ströme auf einem großen Bildschirm visualisiert werden und jeder Kunde zu jedem Zeitpunkt einen Einblick in die Wirtschaftlichkeit des innovativen Gebäudes haben wird. Das soll, so Sill, "mehr Strom erzeugen als es verbraucht".
Für André Bartels ist das "eine klare Duftmarke". Modernste Technologien sollen miteinander kombiniert werden. "Dies werden wir in unserem Gebäude mit der Brennstoffzellentechnologie, Fotovoltaik, Windenergie, Elektromobilität und Wärmepumpensystemen umsetzen und somit höchsten Ansprüchen gerecht werden." Energetisch hochwertige Lösungen gebe es bereits, meint Michael Sill. Nun komme es auf die Mischung an. "Es geht um sinnvolle Lösungen." Direkt neben dem neuen Gebäude entstehe ein Neubaugebiet, "die könnten das alle übernehmen".
Beide Unternehmer sind laut eigenen Angaben glücklich über den eingeschlagenen Weg. "Unser Erfolg basiert auf Innovation und tollen Kolleginnen und Kollegen", lobt André Bartels. Das Duo ist sich einig, dass das neue Firmengebäude einen enormen Mehrwert für Bassum und Umgebung bieten wird. "Gerade für junge Menschen werden tolle Ausbildungs- und Studienplätze angeboten." Die müssen allerdings noch zumindest ein gutes halbes Jahr warten. Sill und Bartels rechnen mit der Fertigstellung des Kompetenzzentrums im Juli oder August 2022. Frühestens.
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