Betrieb Niedersachsen 2018 Landwirtschaft mit Leidenschaft

Wer nicht wagt, der nicht gewinnt – diese Redewendung ist für Anja und Henning Holste, Inhaber des Hofs Holste in Martfeld, jüngst wahr geworden. Sie sind zum „Betrieb Niedersachsen 2018“ gekürt worden.
06.12.2018, 12:19 Uhr
Lesedauer: 2 Min
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Von Lena Mysegades und Stefan Reglin

Martfeld. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt – diese Redewendung ist für Anja und Henning Holste, Inhaber des Hof Holste in Martfeld, jüngst wahr geworden. Sie sind zum „Betrieb Niedersachsen 2018“ gekürt worden. Im August hatte sich das Ehepaar für den Wettbewerb beworben, bei dem landwirtschaftliche Vollbetriebe aus dem ganzen Bundesland teilnehmen können, die für eine praxisnahe Weiterentwicklung ihres Hofes und ein starkes Engagement in der Öffentlichkeit stehen. Doch nicht nur über den Titel durften sich die Holstes freuen: Dazu kamen auch noch ein Preisgeld über 2000 Euro und ein dekoratives Hofschild für die Martfelder.

„Die Jury der Landwirtschaftskammer ist mit fünf Mann zu uns auf den Hof gekommen. Wir hatten dann anderthalb Stunden Zeit, sie zu überzeugen“, erzählt Henning Holste. Das hat anscheinend geklappt. Was auch nicht verwunderlich ist, wenn man sich einmal auf dem schnuckeligen Hof umsieht und dann noch von den innovativen Ideen des Inhabers hört. Auch nicht zu verschweigen ist übrigens das „Gefühl fürs Schöne“ seiner Gattin in Sachen Dekoration. Aber eins nach dem anderen. Schnuckeliger Hof: An der Straße Ortende 5 in Martfeld liegt dieser und ist wegen des dortigen Hofladens und des Hofcafés stets gut besucht. Der Hofladen wurde im vergangenen Jahr als Schönster seiner Art in Deutschland ausgezeichnet.

Dieser hat die Jury der Landwirtschaftskammer beeindruckt. In ihrer Begründung für den Sieg der Familie Holste hieß es, sie hätten mit dem Hofladen eine vorbildliche Spezialisierung auf die Direktvermarktung geschafft. In diesem ist laut Anja Holste alles self-made. Die Ideen für die Einrichtung seien aus ihrem Kopf entstanden. „Viele Hofladenbesitzer schauen zuerst nach Anregungen auf anderen Höfen, bevor sie einrichten“, sagt Anja Holste. Bei ihr und ihrem Mann sei es andersherum gewesen. „Erst vor vier Wochen sind wir durch Deutschland gefahren und haben uns andere Hofläden angeschaut.“ Am wichtigsten sei, dass der Laden ihnen selbst gefalle. Dann sei es auch authentisch. „Der Niedersachsenhausstil des Ladens passt einfach hier nach Martfeld“, meint Anja Holste. Was auch gut ankomme, sei das tägliche Frühstücksangebot. Auf Voranmeldung ist dieses nach Angaben von Henning Holste verfügbar. „Die Frühstückseier kommen dann frisch von unseren eigenen Hühnern.“ Diese Regionalität der Produkte, „das Wissen, wo es herkommt“ – das kommt bei den Menschen gut an. „Wir haben Kunden aus einem großen Einzugsgebiet. Aus Bremen, Achim und Nienburg kommen die Leute zu uns.“ Besonders jüngere Leute würden sich sehr für die Produkte und deren Ursprung interessieren, so der Eindruck von Anja Holste.

Auf das Siegertreppchen sind die Holstes aber auch dank der innovativen Ideen des Chefs geklettert. Henning Holste hat seine Erntemaschine eigens umgebaut, um die Möhren schonend aus dem Boden zu holen. Zudem hat er die Maschine komplett überdacht, damit seine drei Angestellten nicht im Regen arbeiten müssen. Auch beeindruckend: Die Familie Holste hat die frühsten Kartoffeln in Deutschland. Diese sind schon im Juli reif. „Ich lege die Knollen schonend in den Boden.“ Außerdem habe er sein Bewässerungssystem schon lange verfeinert, sodass es wasser- und energiesparend sei. Er suche gerade auch nach einer Firma, um die Kartoffelmaschine zu vermarkten. „Ich denke, der Jury hat es gefallen, dass wir es wagen, solche Wege zu gehen.“ Diese Leidenschaft für die Landwirtschaft hat sogar der Sohn der Holstes, der 14-jährige Fiete, geerbt. „Der Kammerpräsident hat unseren Junior bei der Preisverleihung in Oldenburg gefragt, ob er unseren Hof weiterführen möchte.“ Die Antwort sei prompt „Ja“ gewesen.

Viel Einsatz für den Beruf zu zeigen, sei schön, solange es Spaß mache, finden Anja und Henning Holste. Dennoch müsse man sich auch mal etwas gönnen. „Deshalb stiften wir das Preisgeld diesmal nicht.“

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