Bruchhausen-Vilsen. Alle Jahre wieder, immer am zweiten Sonntag im Oktober, findet der Samtgemeinde-Mühlentag statt. Das ist auch in diesem Jahr der Fall, wenn auch in etwas abgespecktem Umfang: Am kommenden Sonntag, 10. Oktober, öffnen die Wassermühle Bruchmühlen und die Fehsenfeldschue Mühle ihre Türen für die Öffentlichkeit, um über die Bedeutung, Geschichte und Funktion der "ältesten Kraftmaschine der Menschheit" zu informieren. So kündigt es der Tourismusservice Bruchhausen-Vilsen an.
Die Wassermühle Bruchmühlen gehörte als Neddermole beziehungsweise Untere Mühle zu dem im Jahr 1216 gegründeten Prämonstratenserkloster Heiligenberg. Noch bis Frühjahr 1996 wurde hier aktiv Getreide gemahlen – etwa drei Tonnen pro Tag. Wie genau die Mahlwerke hier funktionieren, können sich Interessierte am Mühlensonntag genauer ansehen. Daneben wird es auch Kaffee und Kuchen sowie eine Filmvorstellung über die Mühlen in der Samtgemeinde Bruchhausen-Vilsen geben.
Indes nimmt der Heimat- und Verschönerungsverein Martfeld den kommenden Sonntag zum Anlass, den 150. Geburtstag der Fehsenfeldschen Mühle zu feiern. Der Veranstaltungsausschuss des Vereins hat sich hierfür etwas Besonderes einfallen lassen, kündigt Susanne Till vom HVV die geplante Mühlenrallye an. "Alle Gäste, ob in Gruppen oder auch Einzelteilnehmer, sind herzlich willkommen, zu Fuß, mit dem Rad, auf Inlinern oder gar im Rückwärtsgehen. Dabeisein ist alles, um am Ende den Mühlenschatz zu bergen. Wer mit offenen Augen durch den Ort geht, kann bestimmt die eine oder andere gestellte Frage beantworten und ist dem Mühlenschatz vielleicht näher als er denkt." Die Rallye läuft in der Zeit von 11 bis 15.30 Uhr.
Außerdem wird Dietmar Eils vom Ausschuss für Mühlentechnik den Besuchern zwischen 11 und 17 Uhr eine Führung durch die Mühle anbieten. Dabei wird es auch um die Geschichte des dreistöckigen Galerie-Holländers gehen, der 1871 erreichtet wurde und bis 1971 noch mittels Windkraft das Korn gemahlen hat. Restauriert wurde die Mühle im Jahr 1991, wobei die vier Mahlgänge erhalten worden sind. Daneben wird Eils auch darüber berichten, wie sich die Martfelder Bauern am 15. Januar 1870 zu einer Interessentenschaft zusammenschlossen, um ein Jahr später den Bau der Mühle anzustoßen. "Tradition hat es am Samtgemeindemühlentag auch, dass immer etwas Leckeres angeboten wird", ergänzt Susanne Till. Im Außenbereich der Mühle werden Kaffee und Kuchen, sowie kalte Getränke und heiße Bockwurst angeboten.
Um die geltenden Corona-Richtlinien zu waren, werden die Gäste gebeten, sich per App oder handschriftlich vor Ort anzumelden. Die Klostermühle, Behlmer Mühle, Noltesche Mühle, Feldmühle Martfeld und die Stühr-Mühle nehmen in diesem Jahr nicht an dem Samtgemeinde-Mühlentag teil.