Stuhr-Brinkum. Zuletzt ist viel passiert im Tierheim Arche Noah. Der Katzenbereich war gerade saniert worden, da stellte sich heraus, dass das Dach undicht war. Die Probleme sind mittlerweile behoben, so langsam kehrt Ruhe ein. Nur an diesem Wochenende, 15. und 16. September, nicht. Dann können sich Interessierte beim Tierheimfest von den Neuerungen für die tierischen Bewohner überzeugen, dem neuen Katzendomizil inbegriffen.
Zunächst nahm das Tierheim, das zum Bund gegen Missbrauch der Tiere gehört, Katzen aus Stuhr, Weyhe und Syke auf. Der Radius hat sich in den vergangenen Jahren erweitert. Mittlerweile zählt auch der Kreis Rotenburg zum Einzugsgebiet. Das von Spenden finanzierte Tierheim hat dabei einen entscheidenden Vorteil gegenüber den Einzelkämpfern, wie Tierheimleiterin Mareike Bergmann schildert: „Wir haben die Möglichkeit, zwischen den Mitgliedseinrichtungen aufzuteilen.“ Die Arche Noah ist auf Spenden und Mitgliedschaften angewiesen. Wenn es ganz knapp wird, hilft der Hauptverein, dem zehn Einrichtungen in Deutschland angehören. „Nur so konnte das Tierheim 2015 und 2016 bestehen bleiben“, sagt Bergmann.
Zum Wohl der Tiere hat das Arche-Noah-Team einige Aktionen geplant. Mit dabei beim Fest ist wieder die Tombola, bei der es diesmal rund 2000 Preise zu gewinnen gibt. Wer Glück hat, kann sich unter anderem über einen Tandem-Sprung, einen Tropical-Islands-Gutschein, Freikarten für Freizeitparks, Gutscheine für einen Schönheitssalon oder eine Fotosession freuen. Kinder können sich auf einer Hüpfburg austoben, eine Popcornmaschine sorgt für Süßigkeiten. Wieder wird es einen Flohmarkt auf dem Gelände geben, genau wie zahlreiche Infostände zum Tierschutz. Ein Tierfotograf ist ebenfalls vor Ort, um Schnappschüsse von den geliebten Vierbeinern zu machen, die selbstverständlich auch eingeladen sind. Nur in den Tierbereich dürfen Hunde nicht mit, um den Bewohnern der Arche Noah Stress zu ersparen. Für die Menschen ist ein Friseur da, der seine Einnahmen spenden wird. Auch das Geld für den Honig, den Imker bei der Veranstaltung verkaufen, wird in das Tierwohl investiert.
Für dieses setzt sich das Tierheim auch im Ausland ein, sagt Mareike Bergmann. Die Arche Noah hat etwa in Rumänien und Ungarn Partnervereine. „Wir können die Tiere hier aufnehmen. Der Platz ist da.“ Die nach Deutschland geholten Straßenhunde seien zwar oft noch unerfahren im Zusammenleben mit Menschen, dafür aber sozial verträglich. Anders sehe es da oft mit den hiesigen Abgabetieren aus. Ein großer Anteil bereite Probleme und sei daher schwierig zu vermitteln.
Halbwilde Katzen, die in der Wildnis geboren worden sind, kommen immer häufiger ins Brinkumer Tierheim, berichtet Bergmann weiter. Für unerfahrene Halter sind die Tiere, die nicht an Menschen gewöhnt sind, eine echte Herausforderung. „Es herrscht zwar Kastrationspflicht, aber sie wird nicht kontrolliert“, beschreibt Bergmann, warum es so viele Streuner gibt. Ein weiteres Problem: Viele Katzen sind zwar wie vorgeschrieben gechippt, aber nicht registriert, sodass sie nicht zugeordnet werden können. Oft, um Kosten zu umgehen, vermutet Bergmann.
Umso mehr freut sie sich, dass sich zahlreiche Tierfreunde bereit erklärt haben, Essen, Getränke und Dienstleistungen anzubieten und die Erlöse zu spenden. Gefeiert wird am Rodendamm 10 Sonnabend und Sonntag jeweils von 11 bis 17 Uhr.