Stuhr-Brinkum. Nach dem ersten Heimspiel der Saison hatten es die Landesliga-Handballer der HSG Stuhr etwas eiliger als sonst, denn sie hatten noch etwas vor: Beim gemeinsamen Essen in einem griechischen Restaurant ließen Sven Engelmann und Co. den Abend ausklingen. Einen Grund zum Feiern hatten die Stuhrer nach dem 34:29 (17:16)-Sieg über die HSG Schwanewede/Neuenkirchen II allemal. Schließlich war es der zweite Erfolg im zweiten Spiel der Saison und darüber hinaus ein gelungenes Heimdebüt in der noch jungen Serie.
"Wir dürfen mit dem Start zufrieden sein", freute sich Engelmann über die maximale Ausbeute von 4:0 Punkten nach zwei Begegnungen. Mit dem Sieg über Schwanewede/Neuenkirchen II vergoldeten die Stuhrer den Erfolg bei der HSG Delmenhorst II aus der Vorwoche. Letztlich habe seine Mannschaft verdient gewonnen, fand Engelmann. Es lief nicht alles glatt aus Sicht der Gastgeber, aber unter dem Strich waren sie die bessere Mannschaft. "Zehn vernünftige Minuten in der ersten Halbzeit und 15 vernünftige Minuten in der zweiten Halbzeit haben uns gereicht, um das Spiel zu gewinnen", fasste der Coach das Geschehen zusammen.
Die laut Engelmann zehn vernünftigen Minuten in der ersten Halbzeit hatten die Stuhrer direkt zu Beginn. "Der Start war furios", freute sich der Trainer über einen Auftakt nach Maß in die Partie. Dank drei Treffern des insgesamt siebenfachen Torschützen Tim Kieselhorst sowie einem Tor von Robert Gums führten die Gastgeber nach gerade einmal drei Minuten bereits mit 4:0. Der Plan der Stuhrer ging direkt auf: Sie fanden in der als Schwachpunkt ausgemachten Mitteldeckung der Gäste immer wieder Lücken. Schwanewede/Neuenkirchen hatte dagegen kaum Lösungen. Alexander Bröhldick brachte sein Team zwar mit dem ersten Tor auf die Anzeigetafel (4.), doch das bessere, das zielstrebigere und das erfolgreichere Team war die HSG Stuhr, die sich bis auf 8:2 absetzte (9.). Nach noch nicht einmal zehn Minuten schienen die Gastgeber einem ganz sicheren Erfolg entgegenzusteuern. "Wir standen sehr gut in der Abwehr und haben immer wieder Gegenstoßtore erzielt. Aber wir haben auch aus dem gebundenen Spiel heraus immer wieder Lösungen gefunden", sah Engelmann, der defensiv auf eine 6:0-Abwehrformation baute, eine rundum stimmige Anfangsphase seines Teams.
Danach aber wendete sich das Blatt. "Wir haben uns leider selbst das Leben schwer gemacht", erkannte Engelmann, dass seine Sieben mit dem scheinbar sicheren Vorsprung im Rücken nun etwas weniger investierte – und prompt dafür bestraft wurde. Bis auf 9:8 schmolz die Führung zusammen (15.). Die Stuhrer reagierten unzufrieden und meckerten – auch untereinander, was Engelmann gar nicht schmeckte. "Das müssen wir einfach sein lassen, weil wir uns dadurch selbst aus dem Spiel nehmen", sagte er und kündigte an, darüber noch mit seiner Mannschaft sprechen zu wollen. Die Partie blieb durch diese kleinen Stuhrer Scharmützel eng. Nur 17:16 führten die Gastgeber zur Pause und mussten direkt nach dem Seitenwechsel sogar den Ausgleich hinnehmen (32.). Doch die "Engelmänner" rissen sich nun zusammen und übernahmen wieder die Kontrolle. Über 22:18 (37.) und 26:22 (46.) setzten sie sich ab und zogen in der Schlussphase beim Stand von 31:24 (54.) sogar bis auf sieben Treffer davon. Das war die Entscheidung, auch wenn die Gäste danach zumindest noch etwas Ergebniskosmetik betrieben. "Ein Sieg im ersten Heimspiel ist immer wichtig", wusste Engelmann, dass sein Team nicht nur das Punktekonto aufgestockt, sondern auch weiteres Selbstvertrauen getankt hat.
In der kommenden Woche sind die Stuhrer spielfrei. Am 22. September sind sie wieder im Einsatz; dann wartet auf sie die Auswärtsaufgabe beim TV Schiffdorf, der in seinem ersten Saisonspiel am Sonnabend mit dem klaren 35:22 gegen den TuS Sulingen einen Start nach Maß in die neue Serie gefeiert hat.