Stuhr-Fahrenhorst. Erfolgreich, aber mit einem kleinen Wermutstropfen – so könnte das Fazit des Fahrenhorster Radsportlers Joshua Kanarski lauten, der mit zwei Freunden am Wochenende eine 24-Stunden-Radtour von Bremen auf den Brocken und zurück unternommen hat. Damit wollte der 19-Jährige Spenden für die Deutsche Kinderkrebsstiftung sammeln (wir berichteten). Doch schon vor Beginn gab es ein Problem für das Trio.
"Die erste Ernüchterung gab es schon am Vortag", erzählt Kanarski über die Vorbereitungen der Tour am vergangenen Sonnabend. So war einer seiner geplanten Mitradler, Julian Weber aus Rheine, erkrankt und konnte nach Absprache mit seinem Arzt nicht an der Tour teilnehmen. Nach einer kurzen Diskussion mit dem Dritten im Bunde, Fabian Wiemann aus Münster, entschloss sich Kanarski aber trotz des Ausfalls, die Tour in Angriff zu nehmen. "Es waren bereits Spenden eingegangen und der nächste Termin wäre frühestens drei Wochen später möglich gewesen", erklärt Kanarski die Gründe.
So bereiteten der Fahrenhorster und Wiemann am Freitag die Tour wie geplant vor: Taschen packen, Route besprechen, Pausen planen. Mit etwas Verspätung starteten sie den Ritt Richtung Brocken-Gipfel um 4.50 Uhr am Weserwehr in Bremen. "Die ersten 150 Kilometer sind wir an einem Stück gefahren, schön ruhig, um nicht schon am Anfang Energie zu verschwenden", erzählt Kanarski. Dann folgte eine kurze Verpflegungspause. Der nächste Stopp war für 70 Kilometer später vorgesehen. Schon auf dem ersten Plateau vor dem richtigen Anstieg, so Kanarski. Dort füllten die Radler noch einmal ihre Trinkflaschen auf und begaben sich auf den längsten Anstieg der Tour.
"Zu Beginn ging der Anstieg noch ganz okay und war noch nicht zu steil", sagt Kanarski rückblickend. Doch je dichter die beiden dem Gipfel kamen, desto steiler wurde es. "Es war schon extrem hart an der machbaren Grenze", berichtet der Fahrenhorster, der seit 2018 in der Radsportszene unterwegs ist. "Als wir oben waren, haben wir den Ausblick kurz genossen, ein paar Müsliriegel gegessen und sind weiter zum gegenüberliegenden Gipfel, der angenehmer zum Hochfahren war", erzählt er weiter.
Danach ging es dann auch schon wieder auf den Rückweg. Immerhin wollte das Duo die Strecke innerhalb von 24 Stunden absolvieren. Zunächst stand eine "schöne lange Abfahrt" an. Dabei erreichten die Radler nach eigenen Angaben Spitzengeschwindigkeiten bis zu 70 Kilometer pro Stunde – ohne zu treten, so Kanarski.
Bei Kilometer 350 war dann die nächste Verpflegungsstation vorgesehen. Auch 70 Kilometer später wurde noch einmal angehalten. "Die letzten 80 Kilometer waren die härtesten, weil die Müdigkeit einsetzte und wir so langsam die Erschöpfung gespürt haben", erzählt Kanarski von der Endphase der rund 510 Kilometer langen Tour. "Um circa 1.40 Uhr waren wir dann endlich beim Weserwehr angekommen", resümiert er.
Stand Mittwoch lag die erradelte Spendensumme der beiden bei 1025 Euro. Damit hat das Team sein eigenes Spendenziel von 1000 Euro übertroffen. Die Aktion läuft allerdings auch noch weiter. Weitere Informationen dazu gibt es im Internet unter https://www.kinderkrebsstiftung.de/spenden-helfen/spendenaktion/?cfd=mjwwz. Eine endgültige Spendensumme stehe erst einige Wochen nach Ende der Aktion fest, erklärt Joshua Kanarski das weitere Prozedere.