Stuhr. "Neukrug und Fahrenhorst haben es geschafft." Mit dieser positiven Neuigkeit für die beiden Stuhrer Ortsteile konnte am Montag Andreas Niehaus von der GVG Glasfaser aufwarten. Der Gebietsleiter des Unternehmens mit seiner Marke Nordischnet meint damit die Quote für einen Ausbau des Glasfasernetzes in den Ortschaften. So haben Neukrug und Fahrenhorst die nötige Marke von 40 Prozent neuer Vertragskunden übertroffen und die Orte werden "definitiv ein eigenes Glasfasernetz bekommen", so Niehaus weiter. Anders sieht es in den drei anderen von der GVG Glasfaser vermarkteten Teilbereichen Brinkum-Süd, Moordeich und Varrel aus. Dort wurde die notwendige Quote an Interessenten für einen Glasfaseranschluss bisher nicht erreicht. Daher verlängert die GVG Glasfaser ihren Vermarktungszeitraum bis zum 31. Januar 2022.
In Neukrug und Fahrenhorst habe es gerade in den letzten Wochen des Vermarktungszeitraumes eine "massive" Steigerung der Vertragsabschlüsse, die einen kostenlosen Glasfaserhausanschluss beinhalten, gegeben, kann Niehaus berichten. Rund die Hälfte aller Gebäude könne jetzt einen Glasfaseranschluss bekommen. Er führt die gute Quote auch auf das vermehrte Engagement von Bürgern der beiden Ortsteile zurück. Wie berichtet, hatten sich mehrere Einwohner für den Glasfaserausbau vor Ort stark gemacht. "Unsere Beratung reicht genau bis an die Haustür. Wir möchten jedem einmal die Chance geben, sich persönlich beraten zu lassen", sagt Niehaus. Danach beginne die Diskussion unter den Einwohnern. Die privaten Initiativen und die Beratung würden sich dann gut ergänzen. "Wir brauchen Multiplikatoren", sagt Niehaus.
Aus diesem Grund erhofft er sich auch eine Signalwirkung für die drei Teilbereiche, die die 40-Prozent-Marke noch nicht erreicht haben. In Brinkum-Süd, Moordeich und Varrel liege die Quote aktuell bei "guten 20 Prozent", so Niehaus. "Wir merken, dass der Diskussions- und Beratungsbedarf sehr hoch ist", berichtet der Gebietsleiter der GVG Glasfaser weiter. Gerade in Zeiten des "limitierten Kontakts" aufgrund der Corona-Pandemie bräuchten die "Bürger ein bisschen mehr Zeit", hat Niehaus beobachtet. Daher werde für die drei betroffenen Gebiete mit rund 7900 Haushalten und Betrieben auch die Zeit für einen Entschluss verlängert. Als möglichen weiteren Grund führt Niehaus den eher städtischen Charakter der Gemeindeteile an. „Es gibt viele Mehrparteienhäuser, bei denen die Mieter zwar Glasfaser von Nordischnet möchten, die Zustimmung des Vermieters aber noch nicht vorliegt. Außerdem sind aufgrund der Corona-Situation viele Eigentümerversammlungen verschoben worden, die jetzt frühestens Ende des Jahres stattfinden. Aber auch persönliches Engagement von Bürgerinnen und Bürgern kann den Unterscheid ausmachen“, sagt er mit Verweis auf Neukrug und Fahrenhorst.
Auch erweitert die GVG Glasfaser ihr Gebiet in Stuhr noch weiter. „Das Interesse in Stuhr an einer modernen zukunftssicheren Infrastruktur ist sehr groß. Daher haben wir uns nach starken Interessensbekundungen von Bürgerinnen und Bürgern dafür entschieden, unser Ausbaugebiet um das Dreieck der Straßen Zum Bradenholz, Zum Warwer Sand und Warwer Straße zu erweitern", sagt Niehaus über das Gebiet mit rund 40 Gebäuden im Ortsteil Warwe. Die Anwohner sollen jetzt möglichst zeitnah angesprochen werden. Für die Adressen in diesem Gebiet gilt ebenfalls das verlängerte Angebot des kostenlosen Hausanschlusses bis zum 31. Januar 2022. Auch die Bürger und Betriebe in Neukrug und Fahrenhorst, die bisher noch keinen Vertrag abgeschlossen haben, können bis dahin weiter von dem Angebot profitieren.
Stuhrs Bürgermeister Stephan Korte freut sich über die Ausbauentscheidungen für Neukrug und Fahrenhorst. "Das sind tolle Neuigkeiten für die Gemeinde Stuhr", sagt er. Stuhrs Wirtschaftsförderer Lothar Wimmelmeier verweist ebenfalls auf die so gut wie einmalige Chance für den kostenlosen Hausanschluss. "Es ist einfach eine Zukunftsinvestition", sagt er.
An anderen Stellen des Landkreises Diepholz befindet sich die GVG Glasfaser, die auch für den Ausbau der sogenannten "weißen Flecken", also den unterversorgten Gebieten, zuständig ist, mitten in den Arbeiten. So seien in den "weißen Flecken" in Bassum die ersten Kunden bereits am Netz, in den "schwarzen Flecken" seien die Arbeiten in den Orten Wagenfeld, Rehden, Hemsloh und Barver in der Endphase, kann Andreas Niehaus berichten. In den "weißen Flecken" habe das Unternehmen rund 70 Prozent der Haushalte erreichen können, in den "schwarzen Flecken" seien es kreisweit derzeit 40 Prozent, so der Bereichsleiter.
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