Porta Westfalica. Den Titel haben die A-Jugend-Korbballerinnen des FTSV Jahn Brinkum bei den Deutschen Meisterschaften im nordrhein-westfälischen Porta Westfalica am Wochenende zwar nicht verteidigen können. Doch mit der Silbermedaille war FTSV-Trainer Thorsten Böger am Ende auch sehr zufrieden: „Unter den schwierigen Voraussetzungen, die wir in den vergangenen Monaten hatten, ist der zweite Platz ein super Ergebnis“, sagte er und fügte schmunzelnd hinzu: „Den Titel hätten wir dennoch gern verteidigt.“
Schon die Anfahrt gestaltete sich für einige Spielerinnen als besonders stressig: „Fünf Mädels haben vor der Reise noch ihre Matheprüfung im Abitur geschrieben. Die waren dort schon völlig fertig“, erzählte Böger. Etwas Zeit zum Ausruhen hatten seine Korbballerinnen am ersten Spieltag schon, denn die erste Begegnung gegen die SG Findorff wurde um kurz vor halb zwölf angepfiffen. Ganz wach waren die Brinkumerinnen allerdings nicht: Nach wenigen Minuten gerieten sie mit 0:2 in Rückstand. Doch der FTSV kämpfte sich zurück und drehte die Partie in eine 3:2-Führung. Kurz vor Abpfiff erhielten die Findorfferinnen einen Freiwurf, der für die FTSV-Korbfrau nicht zu halten war und den 3:3-Endstand bedeutete. „Dieses Ergebnis ging in Ordnung“, sagte Böger.
Nach einer fast achtstündigen Pause folgte dann das zweite Spiel für Brinkum, das Böger als „ganz seltsam“ bezeichnete. Den Gegner TuS Langenholzhausen aus Nordrhein-Westfalen schätzte der FTSV-Coach vor Spielbeginn etwas schwächer ein. „Wir sind ziemlich schnell mit 3:0 in Führung gegangen, und bis auf die starke Korbfrau waren die Gegner eher unscheinbar.“ Nachdem der Trainer zur zweiten Hälfte seine Korbfrauen getauscht hatte, folgte das Unerwartete: Der TuS kämpfte sich innerhalb weniger Minuten auf 3:3 heran. „Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet. Deswegen habe ich auch schnell wieder umgestellt“, berichtete Böger, dessen Team am Ende noch knapp mit 4:3 gewann und damit ins Halbfinale einzog.
Eine kurze Nacht
Nach einem langen Tag und einer kurzen Nacht mit wenig Schlaf standen die Brinkumerinnen um neun Uhr am Folgetag wieder auf dem Hallenboden. Dort trafen sie auf den TSV 07 Bergrheinfeld aus Bayern, und die Begegnung beider Mannschaften sollte zu einem unvergesslichen für beide Trainer werden. „Dieses Spiel war das beste, das wir jemals gespielt haben. Das war eigentlich das heimliche Finale, da waren der gegnerische Trainer und ich uns einig“, sagte Böger noch ganz euphorisch.
Beide Teams lieferten sich eine intensive und spannende Partie. Keine Mannschaft konnte sich richtig absetzen, sodass es mit einem 3:3 zunächst in die Pause ging. Genauso spannend ging es auch in Hälfte zwei zu. Wenige Minuten vor dem Ende bewies der FTSV aber Nervenstärke, setzte sich mit zwei Körben auf 9:7 ab und machte den Einzug ins Finale damit perfekt. „Das war ein Spiel auf einem absolut hohen technischen Niveau. Beide Mannschaften haben ihre Körbe hervorragend herausgespielt. Insgesamt war das ein wirklich schön anzuschauendes Spiel. Das werde ich wohl in zehn Jahren nicht vergessen“, kam der FTSV-Coach aus dem Schwärmen nicht mehr heraus.
Im Finale trafen die Brinkumerinnen wieder auf einen altbekannten Gegner: die SG Findorff. Dieses Mal ging der FTSV in Führung, „danach sind wir allerdings völlig untergegangen und lagen zur Pause mit 1:4 zurück“, schilderte Böger den Rest des ersten Durchgangs. In Hälfte zwei folgten sechs weitere Körbe – der Sieger war am Ende die SG Findorff, die mit dem 7:4-Erfolg die Goldmedaille klar machte. „Eine verdiente Niederlage“, wie Böger befand.
Viel Zeit zum Verschnaufen bleibt Brinkumerinnen nicht. In zwei Wochen werden sie an der Aufstiegsrunde zur Niedersachsenliga teilnehmen. „Da werden wir auf jeden Fall alles geben. Das waren bisher zwar ziemlich harte Wochen, aber wir sind ja im Training“, sagte Böger.
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