Syke-Ristedt. Schauen wir in den Himmel und fangen an, über unser Universum nachzudenken, wird uns plötzlich seine Unendlichkeit klar. Und obwohl sich diese Weiten stets um uns herum befinden, haben sie viele Menschen noch nie durch ein Teleskop von Nahem betrachtet. Am Mittwoch jedoch sollte das spektakuläre Ereignis der Mondfinsternis mit Hilfe einiger Hobbyastronomen und Teleskopen auf dem Hohen Berg mitverfolgt werden. Bei astronomische Public Viewing war es jedoch sehr bewölkt und der verdunkelte Mond zeigte sich nur selten.
"Wir hoffen einfach auf Lücken in der Wolkendecke. Dafür, dass die Veranstaltung in der Woche ist und die Vorhersagen nicht gerade vielversprechend waren, sind wirklich viele Menschen gekommen", erklärte Organisator Helmut Prekel am Anfang der Astronomie-Nacht. Zusammen mit der Stadt Syke und mit Unterstützung von Bürgermeister Harald Behrens finden seit gut einem Jahr verschiedene Treffen auf dem Hohen Berg statt. Dabei sind nicht nur Fachleute, sondern auch Besucher vor Ort.Der Hohe Berg scheint dabei ein besonders guter Standpunkt zu sein.
Und obwohl in den Vorhersagen von einer dichten Wolkendecke die Rede war, sind etwa 50 Leute vor Ort gewesen. "Man ärgert sich einfach, wenn man zu Hause bleibt und dann doch etwas passiert. Zumal die nächste Mondfinsternis auch erst 2014 oder 2015 sein wird", so der Hobbyastronom. Menschen aus Bremen oder Hoya waren extra für dieses besondere Ereignis gekommen und bauten ihre Gerätschaften auf dem Berg auf. Die Besucher hatten die Möglichkeit, selber mal durch die Teleskope und speziellen Fotoapparate in den Himmel zu schauen. Hobbyastronom Roland Szlagowski hatte sich ein ganz besonderes Teleskop ausgedacht. Dazu sammelte er einzelne Teile, die eigentlich weggeschmissen werden sollten und entwarf ein Gerät, das die Erddrehung ausgleichen kann. "Der Schlitten einer alten Schreibmaschine verschafft einem dabei eine präzise Führung des Gerätes", erklärte Roland Szlagowski, der sich schon seit seiner Kindheit für Astronomie interessiert.
Eigentlich sollte man an diesem Abend erkennen wie der Mond bereits verfinstert aufgeht. Sonne, Erde und Mond stehen in einer Linie und so erscheint der Mond dunkel-rötlich. Er wechselt im Verlaufe des Abends vom Kernschatten in den Halbschatten und wird dabei immer mehr von der Sonne angestrahlt. "Bis etwa 23 Uhr war aber leider nichts zu sehen, so dass wir schließlich gegen 23.15 Uhr alles einpackten und nach Hause fuhren", berichtete Helmut Prekel. Und doch zog er eine positive Bilanz: "Trotz des fehlenden Hauptdarstellers war der Abend für alle trotzdem ein interessantes Erlebnis. Man darf gespannt sein, was uns das Jahr an astronomischen Ereignissen bei hoffentlich besserem Wetter noch so alles beschert."