Bilanz des Großfeuers am Montag Millionenschaden im Syker Gewerbegebiet

Das Feuer im Syker Gewerbegebiet ist gelöscht. Die Polizei schätzt den entstandenen Schaden auf mehrere Millionen Euro.
23.03.2021, 17:24 Uhr
Lesedauer: 2 Min
Zur Merkliste
Millionenschaden im Syker Gewerbegebiet
Von Micha Bustian

Die Feuerwehr hat die Löscharbeiten im Syker Gewerbegebiet am Dienstag gegen 14 Uhr im Großen und Ganzen beendet. Rund 27 Stunden hatten Brandbekämpfer aus dem gesamten Diepholzer Nordkreis und dem Umland sich dort den Flammen entgegengestemmt (wir berichteten). Laut Feuerwehr-Pressesprecher Torben Schmidt verblieben am Nachmittag des 23. März nur noch Nachlöscharbeiten, die die Syker Ortswehr übernommen hatte. Das Fazit zog die Polizei: mehrere Millionen Euro Schaden.

Was am Montagmorgen noch halbwegs harmlos begonnen hatte, zog schlimme Folgen nach sich. Laut Torben Schmidt hatte jemand die Halle gemietet, um dort mit einem Schneidegerät zu arbeiten. Die dabei entstandenen Funken setzten den Benzintank des Arbeitsgerätes in Brand, das Feuer sprang schnell auf ein in der Halle abgestelltes Fahrzeug über - das Unheil nahm seinen Lauf.

Kurz zusammengefasst: Die Flammen sprangen auf andere Teile des Hallenkomplexes über, Arbeiter aus angrenzenden Betrieben wurden evakuiert und wegen der massiven Rauchentwicklung wurden alle Syker aufgefordert, ihre Fenster zu schließen. Die Nordwohlder Straße wurde komplett gesperrt.

Lesen Sie auch

Bereits am Montag gegen 19 Uhr war klar: Am Hallenkomplex ist ein Totalschaden entstanden. Die Stabilität war aufgrund der Wärmeeinwirkung stark beeinträchtigt, weshalb nur noch ein Außenangriff möglich war. Durch die Löscharbeiten kam es weiterhin zu erheblicher Rauch- und Wasserdampfentwicklung. Das Feuer hatte das Dach nicht über die komplette Fläche des Hallenkomplexes geöffnet, weshalb die Einsatzkräfte es nun in Teilbereichen mit Rettungssägen öffneten. Außerdem war das THW (Technisches Hilfswerk) mit zwei Radladern aus Oldenburg und Achim angerückt, um den Kameraden damit weitere Zugänge zur Halle zu verschaffen. Für den Pumpenbetrieb für die Löschwasserversorgung wurde in ein Schichtsystem eingeteilt, die Einsatzkräfte aus den verschiedenen Ortswehren lösten sich über die Nacht immer wieder ab. Die Besatzung eines Löschfahrzeuges aus Stuhr sowie Mitglieder von vier Ortsfeuerwehren der Stadt Syke waren mit Löscharbeiten und der Aufrechterhaltung der Löschwasserversorgung beschäftigt.

Zwischen 5 und 6 Uhr am Dienstag wurden diese Einheiten durch eine Drehleiterbesatzung aus Twistringen sowie zwei andere Ortswehren aus dem Stadtgebiet Syke abgelöst. Geplant wurde zu dem Zeitpunkt der Einsatz eines Baggers von einem privaten Tiefbauunternehmen, um auf die letzten Teile des Industriekomplexes für die Löscharbeiten erreichbar zu machen. Diese Rechnung ging auf. Torben Schmidt zufolge stellte dieser Bagger „eine ganz andere Dimension“ dar. Damit wurde der Zugang zum Gebäudekomplex deutlich einfacher.

Lesen Sie auch

Die Arbeit wurde im Laufe der Zeit eine andere: Um an die Glutnester heranzukommen, musste schweres Gerät eingesetzt werden. Die Warnungen der Syker Bevölkerung vor dem massiven Rauch wurden zurückgenommen. Die Straßen im unmittelbaren Nahbereich der Löscharbeiten blieben weiterhin gesperrt, es erfolgte eine örtliche Umleitung. Abschließend haben Brandexperten der Polizei erste Ermittlungen zum Brandverlauf und zur Schadenshöhe aufgenommen. „Genaueres müssen die Untersuchungen in den nächsten Tagen ergeben“, ließ Polizeisprecher Thomas Gissing wissen.

Übrigens: Das Feuer traf nicht nur die Eigner der Gebäude hart, sondern auch die Stadt Syke. Die hatte, so Bürgermeisterin Suse Laue, FFP2-Masken und Corona-Schnelltests in einer der Hallen gelagert. Diese waren am Montagmorgen geliefert worden.

Jetzt sichern: Wir schenken Ihnen 1 Monat WK+! Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Einwilligung und Werberichtlinie

Ich erkläre mich damit einverstanden, dass die von mir angegebenen Daten dazu genutzt werden, regelmäßig per E-Mail redaktionelle Inhalte des WESER-KURIER seitens der Chefredaktion zu erhalten. Die Daten werden nicht an Dritte weitergegeben. Ich kann diese Einwilligung jederzeit formlos mit Wirkung für die Zukunft widerrufen, z.B. per E-Mail an widerruf@weser-kurier.de.
Weitere Informationen nach Art. 13 finden Sie unter https://www.weser-kurier.de/datenschutz

Schließen

Das Beste mit WK+