Barrien. Das Abenteuer Fußball-Kreisliga hatte sich der TSV Barrien wohl anders vorgestellt. Der Aufsteiger sammelte in den bisher neun gespielten Partien lediglich drei Zähler. Dabei wurden dem Team von Trainer Daniele Guerra des Öfteren die Grenzen aufgezeigt. Mit 28 Gegentoren kassierte der TSV zudem die meisten Treffer in der Liga. Dies lag zum einen an der fehlenden Kreisliga-Erfahrung. Zum anderen kämpfte die Mannschaft immer wieder mit zahlreichen verletzungsbedingten Ausfällen und spielte selten mit der gleichen Aufstellung der Vorwoche. Aktuell macht dem Tabellenschlusslicht nur wenig Hoffnung, am Saisonende die Klasse zu halten. Trotz der düsteren Situation im Tabellenkeller hebt der Coach aber die Leistung seines Kapitäns hervor. Marvin Glander ist in der laufenden Spielzeit sein persönlicher Senkrechtstarter der Saison.
„Wir haben zweifelsohne nicht das abgerufen, was wir wirklich können. Da gibt es nichts zu beschönigen“, betont TSV-Trainer Daniele Guerra. Der erfahrene Coach ist unzufrieden mit der derzeitigen Ausgangslage. Dennoch ist er fest davon überzeugt, dass er gemeinsam mit seinem Team den Turnaround schaffen und sich bei einer Fortsetzung der Saison frühzeitig aus dem Tabellenkeller verabschieden kann. „Wir werden das schaffen, da habe ich keinen Zweifel dran.“
Bei der Mission Klassenerhalt setzt Guerra vor allem auf seinen Kapitän Marvin Glander. Der offensive Mittelfeldspieler ist in der laufenden Spielzeit einer der wenigen im Kader des TSV Barrien, der von Spiel zu Spiel seine Leistung abgerufen hat. Der Coach sieht die Stärken seines besten Spielers aber nicht nur auf, sondern vor allem auch neben dem Platz: „Marvin ist ohne zu übertreiben unser Mister Zuverlässig. Er ist immer positiv und setzt sich so gut wie nur möglich für das Team ein. Auch wenn er verletzungsbedingt mal nicht spielen kann, ist er stets nah an der Mannschaft. Das bewundere ich sehr an ihm.“
Zu wenige Torbeteiligungen
Glander kommt in den bisher neun gespielten Partien auf eine Einsatzzeit von 540 Minuten. Nur Abwehrchef Said Hassan und Ibrahim Ali Omar verbuchten mehr Spielminuten. Daran will sich der 26-Jährige aber nicht messen lassen. Vielmehr mache es ihn stolz, von seinem Coach als wichtige Stütze hervorgehoben worden zu sein und will weiter mit Leistung glänzen: „Ich sehe mich als fester Bestandteil der Stammelf und will als Kapitän weiter mit gutem Beispiel voran gehen. Dass der Trainer mich als Senkrechtstarter der bisherigen Saison sieht, ist schon eine kleine Anerkennung. Dennoch stehen noch andere Spieler auf dem Platz, die in den Spielen ihr Bestes geben, um die Punkte zu holen. Erfolg ist nur als Team möglich.“
Seine Stärken sieht Marvin Glander im Offensivspiel. Mit seiner ausgeprägten Technik und dem Auge für die Mitspieler in der Spitze wusste der Kapitän in den vergangenen Jahren stets zu überzeugen. In dieser Saison hakt es aber noch ein bisschen mit den Torbeteiligungen. Lediglich sechs Treffer erzielte der TSV Barrien in der aktuellen Saison. Zu wenig, wenn man die Klasse halten will. Ein ganz wichtiges Tor steuerte Glander allerdings beim 3:2-Heimerfolg gegen den TV Neuenkirchen bei. Geht es nach dem Mittelfeldspieler, so will er nach der Wiederaufnahme des Spielbetriebs an diesen Torerfolg anknüpfen und in Zukunft wieder mehr mit Vorbereitungen und eigenen Treffern auf sich aufmerksam machen. „Wir müssen uns in allen Bereichen cleverer anstellen. Gelingt uns das, so klappt es bestimmt auch wieder vorne, mehr Tore zu erzielen.“
Ein Selbstläufer wird dies aber keineswegs. Denn um aus dem Tabellenkeller zu kommen, benötigt der TSV nicht nur Punkte, sondern auch eine gewaltige Leistungssteigerung auf allen Positionen. Insgesamt fehlt es den Barriern eindeutig an Erfahrung. Das Team spielte vor fünf Jahren noch in der vierten Kreisklasse und schaffte mit einem Aufstieg nach dem nächsten im vergangenen Jahr den Sprung in die Kreisliga. Glander zweifelt indes, dass die Kreisliga doch eine Nummer zu groß für den unerfahrenen Verein ist: „Klar ist, dass die letzten Jahre schon krass waren. In der Kreisliga geht es ganz schön zur Sache. Wir haben schwierige Spiele hinter uns und haben uns mit Gegnern gemessen, die die Liga bestens kennen. Wir müssen auf jeden Fall noch viel lernen.“
Wie die nächsten Jahre für Marvin Glander aussehen, weiß er indes noch nicht. Fest steht nur, dass er sich beim TSV Barrien sieht. „Mit dem Verein will ich unbedingt den Klassenerhalt schaffen. Ich bin zuversichtlich, dass uns das auch gelingen wird.“ Auch Trainer Daniele Guerra sieht die Zukunft seines Kapitäns in Barrien. Er traut Glander noch einiges zu und hofft, dass er seine Fußballschuhe noch lange nicht an den Nagel hängt: „Marvin genießt in meinem Team einen hohen Stellenwert. Er ist auf dem Platz praktisch wie eine rechte Hand für mich. Ich hoffe, dass er hier beim TSV noch lange bleiben wird.“
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