Barrien. Es geht nicht um sportliche Höchstleistungen, sondern um die Gesundheit. In der Sparte des TSV Barrien, die Christa Garbade leitet, steht Rehabilitation im Vordergrund und außerdem die Prävention. Doch auch hier – wie in anderen Vereinen auch – ruht aufgrund der Corona-Einschränkungen aktuell der Sportbetrieb.
Acht Übungsleiterinnen und zwei Übungsleiter sind für die einzelnen Kurse im Gesundheitssport zuständig und hoffen, dass es irgendwann wieder in geordneten Bahnen läuft. Rehabilitationssport – kurz Reha-Sport – ist eine ergänzende Maßnahme, die zur Nachsorge im Anschluss der Leistung medizinischer Rehabilitation gehört. Er ist gesetzlich verankert und wird zeitlich befristet von Ärzten verschrieben und von den meisten Krankenkassen finanziert.
Die Verbesserung von Kraft und Koordination, die Erhaltung von Gelenkfunktionen und Beweglichkeit, die Verminderung von Krankheitsbeschwerden, das Verhindern von krankheitsbedingten Folgeschäden und die Steigerung von Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit stehen im Vordergrund. Die Übungsstunden sollen Hilfestellung für ein langfristiges und eigenverantwortliches Training geben. Aus diesem Grund werden beim TSV Barrien Wirbelsäulengymnastik und Sport bei Arthrose und Gelenkersatz, aber auch Kurse für die Bereiche Hüfte und Knie sowie Schulter, Arme, Nacken und Halswirbelsäule angeboten. Außerdem eine Reha-Hockergymnastik und Pilates als Prävention.
Sport mit Qualitätssiegel
„Hauptsächlich steht die Wirbelsäulen-Gymnastik vor allem, denn dabei wird alles trainiert“, sagt Christa Garbade, die selbst auch Stunden gibt. Zusätzlich zu der Spartenleiterin leiten Horst Bochenski, Manfred Nienaber, Anja Wetzel, Anke Holle, Beate Neumann, Miriam Ulrich, Petra Haeckermann, Stefanie Kania und Ulrike Stöver die Übungseinheiten. Unter anderem kann der Verein ein Qualitätssiegel Rehabilitation für herausragende Leistungen im Bereich Gesundheitssport und qualifizierte Vermittlung gesundheitsfördernder Bewegungsangebote an seine Mitglieder vorweisen. Ausgestellt wurde dieses vom Deutschen und Niedersächsischen Turnerbund.
Christa Garbade aus Gessel ist in der Halle des Barrier Sport- und Bewegungszentrums bei der Wirbelsäulengymnastik sieben Stunden äußerst engagiert im Einsatz und außerdem mit Begeisterung im Breitensport für Freitags-Power und die Ski-Gymnastik verantwortlich. „Dabei bin ich nie selbst im Winterurlaub gewesen“, sagt sie schmunzelnd. 2012 hat Garbade mit dem Breitensport angefangen, weil Übungsleiter eigentlich immer gesucht werden. „Weil ich selbst seit Jahren Rückenprobleme hatte, dachte ich schließlich über den Gesundheitssport nach“, erklärt sie. In Melle absolvierte Garbade eine Spezial-Ausbildung des Niedersächsischen Turnerbundes und kann nunmehr eine entsprechende Lizenz vorweisen.
Angestoßen wurde die ganze Angelegenheit auch durch ihre Teilnahme am Rücken-Fit für Gesunde unter der Leitung von Inge Born in Sudweyhe. „Das hat mir etwas gebracht, die Schmerzen wurden weniger“, hat die Gesselerin festgestellt. Zwischenzeitlich übernahm sie im Gesundheitszentrum auch mal die Vertretung und fand schließlich den Weg zum TSV Barrien. „Dass unterschiedliche Menschen zusammenkommen, ich die Stunden zuhause ausarbeiten und auf jeden eingehen kann, das begeistert mich besonders“ sagt Garbade. „Es kommen immer neue Leute hinzu. Jeder wird seiner Leistung gerecht. Es ist schon etwas Besonderes, wenn die Leute strahlen, wenn sie Erfolg hatten“, fügt die Übungsleiterin an.
Zu Corona-Zeiten muss die Spartenleiterin aber auf das Strahlen der Kursteilnehmer verzichten. „Nach dem ersten Lockdown hat es schon zehn Wochen keinen Sport gegeben. Keiner war darauf vorbereitet. Am Donnerstag war damals noch Übungsbetrieb, nachts kam dann die Nachricht der Absage. Es musste plötzlich telefoniert und informiert werden, dabei gab es noch gar keine Telefonkette“, erinnert sich Garbade.
Es folgten nach der Zwangspause erste Übungseinheiten draußen, doch da beeinflussten unter anderem Wetter und Umgebungsgeräusche sowie die Zwei-Meter-Abstandsregel den Ablauf erheblich. „Wir würden aber trotzdem nach dem aktuellen Lockdown wieder draußen anfangen, obwohl es drinnen schöner ist“, sagt die Trainerin. Doch wie andere Vereine auch bieten einige engagierte Übungsleiterinnen und Übungsleiter des TSV Barrien verschiedene Kurse per Zoom online an.