Wie der Rat der Stadt Syke im Zuge seiner letzten Sitzung beschlossen hat, verkauft die Stadt zwei Baugrundstücke im Baugebiet Nördlich der Moorheide in Barrien (wir berichteten). Die beiden Grundstücke sind circa 715 sowie etwa 700 Quadratmeter groß und voll erschlossen. Sie werden allerdings nicht an den Meistbietenden veräußert, sondern zu einem Festpreis von 210 Euro pro Quadratmeter. Damit soll Bürgern, die sich sonst vielleicht kein Haus oder eine Doppelhaushälfte leisten könnten, die Möglichkeit geboten werden, ein Eigenheim zu erwerben, erläutert Bürgermeisterin Suse Laue bei einem Vororttermin.
Für den Verkauf wurde daher ein Kriterienkatalog erarbeitet, nach dem Punkte verteilt werden. Personen, die viele Punkte vorweisen können, haben die besten Chancen. Punkte gibt es zum Beispiel für Alleinerziehende, Familien mit pflegebedürftigen Angehörigen oder vielen Kindern. Auch Menschen, die schon lange in Syke leben oder die kein Eigentum haben, können Punkte sammeln. „Wichtig ist: Sie bewohnen das Haus mindestens fünf Jahre lang selbst“, betont Jana Speer von der Stadtverwaltung. Spätestens drei Jahre nach Erwerb muss gebaut werden. „Damit das Grundstück genutzt wird“, unterstreicht Suse Laue.
Auf dem kleineren Grundstück ist Platz für ein Einfamilienhaus, auf dem größeren könnte ein Doppelhaus entstehen. „Dafür können Interessenten auch Käufergemeinschaften bilden“, so Jana Speer. Die Bereitschaft dazu sollte auf der Bewerbung vermerkt werden. Die Häuser sollten barrierefrei sein und die Festsetzungen im Bebauungsplan für das Gebiet beachten. Die Grundstücke liegen direkt an der Kreuzung der Sudweyher Straße/In der Moorheide gegenüber des Netto-Parkplatzes. Sie sind frei zugänglich und können jederzeit besichtigt werden.
Weitere Chance an Südstraße
Eine weitere Chance bietet sich willigen Hausbauern zudem an der Südstraße. Dort besitzt die Stadt ein Grundstück mit einem Einfamilienhaus, das sie ebenfalls veräußert. Als Preis sind 162.060 Euro festgesetzt. Für den Erwerb dieses bebauten Grundstücks gelten dieselben Kriterien wie für die Grundstücke in Barrien. Allerdings müssen die neuen Eigentümer dabei mit einplanen, dass sie das Siedlungshaus aus den 1950er-Jahren dort wohl abreißen müssen. „Es ist in einem sehr schlechten Zustand und feucht“, sagt Jana Speer. In einigen Zimmern habe sich Schimmel gebildet. Auch zwei kleine Schuppen und die Garage sind abgängig und nach Einschätzung der Stadtverwaltung nur noch abrissfähig. Letztendlich bleibe die Entscheidung aber den neuen Eigentümern überlassen.
Jana Speer weist allerdings darauf hin, dass bei dieser Immobilie eine Veränderungssperre gilt. Neubaupläne müssen in den Bebauungsplan Syker Neustadt passen. „Ein Gespräch mit dem Stadtplaner wäre bei dem Bauvorhaben sinnvoll“, sagt Jana Speer. So ist dort zum Beispiel kein mehrgeschossiges Haus erlaubt und wird in Zukunft zum Schutz der baulichen Gegebenheiten in diesem Gebiet auch nicht zulässig sein. Die Stadt rechnet bei allen drei Angeboten mit einer hohen Nachfrage. „Es gibt bereits Interessenten“, sagt Jana Speer. Angesichts der hochpreisigen Angebote auf dem Markt, sei das auch nicht verwunderlich und „der Bedarf ist da“, weiß Suse Laue. Aus diesem Grund verzichte die Stadt auch bewusst auf Gewinne, um Menschen, die sonst keine Möglichkeit hätten, diese Chance zu geben.