Ausstellung im Sudweyher Bahnhof Wenn der Hahn zum Aufbruch kräht

Im Sudweyher Bahnhof ist ab sofort eine neue Ausstellung zu sehen. Die Künstlerin Gudrun Pape aus Bremen stellt dort einen Teil ihrer Werke aus.
16.08.2020, 17:48 Uhr
Lesedauer: 2 Min
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Von Dagmar Voss

Weyhe-Sudweyhe. Mit einer gelungenen Mischung von gegenständlichen Malereien der Künstlerin Gudrun Pape präsentierte sich das Kulturcafé im Bahnhof Sudweyhe am Sonntagvormittag. Passend zum ländlichen Ambiente hatte die Bremerin aus ihren Werken vor allem die mit Tieren und Pflanzen ausgewählt. Bei der Matinee konnten die Gäste die Bilder im Inneren des Gebäudes betrachten, sich dabei an kühlen Getränken laben und sodann auf der hinteren Terrasse noch einigen Erklärungen lauschen.

Christine Burda, erste Vorsitzende des veranstaltenden Vereins, der den vor Kurzem noch sehr baufälligen Bahnhof zurück ins pralle Leben geholt hat, begrüßte die Besucher mit leichtem Schmunzeln: „Nun hatten wir bei Kunst und Kultur am Gleis eine Ausstellung schon vor Corona, diese findet während Corona statt und es wird bestimmt eine nach Corona geben.“

Gudrun Papes Bilder zeigen eine Vielfalt von Blumen; außerdem Hunde, Schafe, Schweine und immer wieder Kühe, mal mit Kalb, mal ohne, die sogar im Zentrum einer eigenen kleinen Bildserie stehen. Gleich am Eingang begrüßt aber ein großer Hahn die Besucher. Dazu erläuterte sie: „Den habe ich gemalt, weil ich Mitglied bin im Verein Kunst in der Provinz. Und der rief im Jahr 2017 zu seinem regelmäßigen Kunstpreis auf mit dem Thema ‚Aufbruch’. Da kam mir der Gedanke, dass ja ein Hahn, der morgens kräht, eigentlich schon früh zum Aufbruch aufruft. So ungefähr: Los geht’s.“ An der Malerei faszinieren Gudrun Pape vor allem die vielfältigen Möglichkeiten: „Ich finde es gut, dass ich über Farben, Formen und Schrift die Ideen, die ich habe, verwirklichen kann.“ Seit knapp drei Jahrzehnten widmet sich die 67-Jährige der Kunst.

Zur Auswahl der Bilder, die sie im Bahnhof zeigt, meinte sie: „Der Ort ist sehr speziell mit seinen eher schmalen Wänden, da musste ich genau schauen, was ich auswähle, auch thematisch.“ Geprägt sei sie ja durch ihre Kindheit auf dem Land, daher sehr naturverbunden und so habe sie Tiere und Pflanzen bevorzugt, passend zur Weyher Umgebung.

Nicht mit im künstlerischen Gepäck hatte sie die Bilder, in die Wortfetzen, Gedichtzeilen oder ganze Verse eingearbeitet sind, verfremdete Schrift durch teilweises Übermalen, sodass der Betrachter nur Bruchstücke sehen und erahnen kann. „Schade“, meinte Besucherin Inge Ansteg, „deshalb bin ich eigentlich gekommen, das hatte mich sehr interessiert.“ Ihre Freundin Hille Kreth hingegen war ganz angetan vom Hahn: „Der passt gut hierher, ich finde ihn in seiner Farbgebung sehr schön, den könnte ich so mit nach Hause nehmen.“

Eigentlich gehe es Pape beim Malen nicht um eine detailgetreue und realistische Malweise, sondern darum, sich durch die Wahl der Farben und Motive nur etwas näher an der Realität zu bewegen. Es gibt im Kulturcafé großformatige Arbeiten und Kunstwerke in doppelter Postkartengröße, mit ausladenden Formen und schlichten Hintergründen. Die Bremer Malerin, die an der Hochschule der Künste in Berlin studiert hat, verwendet bevorzugt Acrylfarben in einer Mischtechnik mit Grafit und Kreiden.

Wunderbar für die Besucher neben dem Genuss für die Seele auch die Stärkung für den Leib. Antje Kiel, ebenfalls Vereinsmitglied vom Sudweyher Bahnhof, hatte vorgesorgt mit einem verlockend delikaten Büfett. Mit kalter Gurkensuppe, Lachs-Frischkäse-Röllchen, Melone-Feta-Salat, Paprika-Ziegenfrischkäse-Muffins, mit geschmorten Tomaten und Panna Cotta an Apfel- oder Erdbeermus.

Die Ausstellung von Gudrun Pape ist bis zum 27. September zu sehen, immer zu den Öffnungszeiten des Kulturcafés, Raiffeisenstraße 11, sonntags von 13 bis 18 Uhr.

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