SPD-Antrag im Weyher Ausschuss Inklusion auf dem Prüfstand

In der Gemeinde Weyhe ist ein neuer Standort für die Janusz-Korczak-Schule des freien Trägers Bethel in Planung. Sie will Alternativen prüfen lassen zu einem Neubau auf dem Gelände der Grundschule in Sudweyhe.
30.04.2021, 16:20 Uhr
Lesedauer: 2 Min
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Inklusion auf dem Prüfstand
Von Maike Plaggenborg

Weyhe. Der Antrag der SPD-Fraktion auf Entwicklung von Alternativen zu einem in Planung befindlichen neuen Standort der Janusz-Korczak-Förderschule ist im Ausschuss für Schule, Kindertagesstätten und Jugend jüngst mehrheitlich abgelehnt worden.

Wie die Sozialdemokraten im Antrag erklären, hat der Schulverbund Freistatt des freien Trägers Bethel im Norden im Schuljahr 2017/2018 eine Außenklasse der Förderschule mit Schwerpunkt sozial-emotionale Entwicklung in Räumen
der Paul-Maar-Grundschule in Sudweyhe eingerichtet. Mit Ende des Schuljahres 2019/2020 wurde dieser Standort der Förderschulklasse aufgegeben. Die Grundschule brauchte die Räume selbst und die Schüler mit Förderbedarf kamen im Gemeindehaus der Kirchweyher Kirchengemeinde in Lahausen unter (wir berichteten).

"Zwischen der Gemeinde Weyhe und dem Schulverbund Freistatt-Bethel im
Norden finden Gespräche statt, eine Außenstelle der Janusz-Korczak-Schule mit
dem Schwerpunkt sozial-emotionale Entwicklung als Neubau auf dem Gelände
der Grundschule in Sudweyhe zu errichten", heißt es weiter. Ziel sei es, Förderschülern mit diesem Schwerpunkt "die Möglichkeit zu eröffnen, ortsnah in einer Förderschule beschulen zu können". Katrin Kurtz (SPD) sprach bei dem Vorhaben von einer "kompletten Rückwärtsrolle", das der Inklusion entgegen laufe und auch der Umsetzung der UN-Konvention der Rechte für Menschen mit Behinderungen widerspreche. "Es gibt einen gesetzlichen Auftrag, den erfüllen wir gerade nicht", sagte Kurtz in der Sitzung.

Dietrich Struthoff (CDU) zeigte sich erfreut, dass Bethel eine Außenstelle in Weyhe habe. Die Fraktion unterstütze es, wenn Bethel dicht an der Schule ein Gebäude errichte und kündigte vorab seine Ablehnung, zumindest für den ersten Teil des SPD-Antrags, an - ebenso Hannelore Roitsch-Schröder (Grüne). „Wir möchten, dass jemand von der Janusz-Korczak-Schule dabei ist“, sagte sie und auch Joyce Budelmann (FDP) sprach sich dafür aus, dass Fachleute hinzugezogen werden müssten. Siard Schulz (SPD) wies darauf hin, dass es sich bei dem ersten Teil des Antrags lediglich um einen Prüfauftrag an die Gemeinde handele, die gemeinsam mit dem Träger Bethel gucken solle, wie Kinder besser in den Schulverbund eingebracht werden könnten.

Mit elf Gegenstimmen und einer Enthaltung wurde der erste Teil des Antrags abgelehnt, dem zweiten Teil jedoch einhellig zugestimmt. Demnach sollen der Sachstand zur inklusiven Beschulung und mögliche Maßnahmen zur
Weiterentwicklung der inklusiven Schule in den Schulen in Trägerschaft der
Gemeinde Weyhe ermittelt werden. Die Verwaltung solle feststellen, welche Vorhaben umgesetzt wurden und ob sie zielführend wirken. Auch die Zahl der Schüler mit Behinderungen und Bedarfe auf ein Förderschulangebot sollen erhoben werden.

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