Bauleitplanung für Gebiet Neue Möglichkeiten für Wieltsee

Die Entwicklung am Wieltsee mit der Marina, Gastronomie und Camping ist eine Erfolgsgeschichte, heißt es von der Weyher Verwaltung. Damit künftig noch mehr möglich ist, soll eine neue Bauleitplanung her.
26.02.2021, 17:10 Uhr
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Von Maike Plaggenborg

Für den Wieltsee in Dreye sollen weitere Entwicklungsmöglichkeiten geschaffen werden. Dafür hat die Verwaltung eine neue Bauleitplanung für das Areal angestoßen und der Ausschuss für Bau, Planung und Umwelt hat in seiner jüngsten Sitzung sein einstimmiges Okay dafür gegeben.

Von einer Erfolgsgeschichte spricht Fachbereichsleiter Steffen Nadrowski (Gemeindeentwicklung und Umwelt), wenn es um den Wieltsee geht. „Wir nutzen das Potenzial seit zwölf Jahren“, sagte er. Vor zehn Jahren habe die Gemeinde die Alte Weser gekauft, dazu Stellplätze. Auch der Radrundweg gehört zur Infrastruktur. Den größten Teil des Wieltsees habe die Kommune ersteigert, die Marina erworben und „schnell an leistungsfähige Betreiber verpachtet“. Dazu gehört ein schwimmendes Restaurant. Auch der Reisegarten und das Areal rund um die Alte Weser tragen zur Attraktivität bei. Alles, was bereits vorhanden ist, solle rechtlich abgesichert und mögliche Nutzungskonflikte geregelt werden, so Nadrowski.

Fläche von 38,8 Hektar

Das nun neu zu planende Gebiet, etwa 38,8 Hektar groß, liegt südlich der Weser nahe der Bremer Landesgrenze. Im Osten wird das Gebiet von der Straße Wieltdamm und im Westen durch die Uferseite des westlichen Wieltsees begrenzt. Die südliche Grenze bilden landwirtschaftlich genutzte Flächen nördlich des Deichverteidigungsweges. Dazu gehören im Süden die beiden Zuwegungen Rieder Straße und Wieltdamm bis zur Deichanlage, heißt es in der Beschlussvorlage. Nadrowski zufolge gebe es unter den Nutzern damit Landwirte, die zu ihren Feldern wollen, auch Angler, die immer weniger freie Uferstellen finden.

Vereine nutzen das Areal für Wassersport und darauf liegt auch der Fokus hauptsächlich. Eine derzeit noch ungeregelte Campingnutzung ist außerdem Teil des Bestands, es gibt einen Zeltplatz, ebenso Hausbootliegeplätze, einen Segel- und Badebereich. Spaziergänger mit Hunden gehören zu den Nutzern. „Es hat sich ein Gleichgewicht zwischen allen Nutzern entwickelt“, sagt der Fachbereichsleiter. Aber je mehr Nutzer es gebe, desto mehr müsse die Gemeinde eingreifen. Berücksichtigt werden müsste auch die Natur als Lebensraum für besonders seltene Vogelarten dort. Obendrein ist das Areal Überschwemmungsgebiet. Damit sind auch der Hochwasserschutz wie auch die gezielte Biotopentwicklung Teil der Planung.

Auch in Sachen Verkehr gibt es offenbar Nachholbedarf. So soll ein Erschließungskonzept für Fußgänger, Radfahrer und den motorisierten Individualverkehr entstehen. Weiteres Ziel des neuen Plans ist die Instandsetzung des Straßen- und Wegenetzes und Aufwertung der Wegebeziehungen. Hinzu kommen sollen ausreichende und geordnete Parkmöglichkeiten. „Das sind alles Belange, die im Rahmen des Bauleitplanverfahrens zu überprüfen sind“, sagte Nadrowski. Mit dem nun einstimmig vom Ausschuss gefassten Aufstellungsbeschluss ist darin der erste Schritt getan. Danach folgen nun Sondierungsgespräche mit den Planungsbeteiligten, dann die sogenannte frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit und – zweifach im Lauf des Verfahrens – der Träger öffentlicher Belange (TÖB). Das sind dem Fachbereichsleiter zufolge etwa 100, darunter Deichverbände oder auch das Wasser- und Schifffahrtsamt. „Ich rechne nicht mit einem Planabschluss vor dem nächsten Jahr“, sagte Nadrowski zum zeitlichen Ablauf.

Zustimmung vom Ausschuss

„Die CDU begrüßt, dass dort was passiert und strukturiert in rechtliche Form gebracht wird“, sagte die Fraktionsvorsitzende Ingrid Söfty. Das Areal um den Wieltsee nannte sie eine „Perle in Weyhe“ – wie Nadrowski es einst ihren Angaben nach bezeichnete. Die Infrastruktur sei „nicht so dolle“ mit Blick auf ausbaufähige Sanitäranlagen, die ein Einwohner zuvor zur Sprache gebracht hatte. Rainer Zottmann (SPD) zufolge würden sich auch einige Veranstaltungen dort anbieten, beispielsweise kleinere Open-Air-Veranstaltungen. Mehr als zehn Jahre habe der Rat laut Zottmann darüber gesprochen, „wie wir das attraktiver machen können“. Laut Vorlage ist der Bebauungsplan „Weserufer“ schon 2006 in Arbeit gewesen. Daher hatte die Verwaltung nun empfohlen, „aufgrund der verschärften Nutzungskonflikte im Laufe der Jahre sowie geänderter Eigentümerverhältnisse“ mit einer „gänzlich neuen Bauleitplanung“ an den Start zu gehen.

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