Bruchhausen-Vilsen. An vielen Schulen in Niedersachsen ist die Lern- und Lehrplattform Iserv schon seit Jahren in Gebrauch. Beim Gymnasium Bruchhausen-Vilsen hat es mit der Einführung des Systems gedauert. Umso erfreulicher war daher die Nachricht, die Daniel Heymann vom Vilser Gymnasium dem Schulausschuss am Dienstagabend überbringen konnte: Der Iserv-Start rückt immer näher.
"Anfang November konnten wir Iserv schon einrichten", erklärte Daniel Heymann, ständiger Vertreter der Schulleiterin Lisa Peitzmeier-Stoffregen, den Ausschussmitgliedern. "Letzte Woche wurde das Kollegium geschult, und zum 1. Februar wollen wir mit der schrittweisen Umstellung von Microsoft Teams auf Iserv beginnen." Das Prinzip der Plattform: Ein Offline- und Online-Arbeitsplatz, der das Lernen und Lehren sowohl vor Ort als auch im Distanzunterricht moderner und leichter gestalten soll. Zum Beispiel bekommen alle Benutzer eine eigene E-Mail-Adresse, mit der kommuniziert werden kann. Foren, Chats, Kalender, Umfragetools und auch die Anbindung an den niedersächsischen Bildungsserver erlauben eine digitale Form des Unterrichts.
Iserv und iPads kombiniert einsetzen
Genutzt werden könne die Plattform sowohl über die Smartboards in den Klassenräumen als auch über Laptops, Smartphones und iPads. Letztere will die Schule zu diesem Zweck demnächst ab Klasse sieben einführen. Der Vorteil liegt für Heymann klar auf der Hand: "Wir können die iPads über Iserv steuern und beispielsweise das Internet ausschalten, wenn es gerade nicht genutzt werden soll." Auch ermögliche eine Kombination zwischen Iserv und iPad die Nutzung der Endgeräte bei Klausuren oder Abschlussprüfungen: "Dann lässt sich nämlich der Abiturmodus einschalten, und es können nur bestimmte Funktionen wie etwa der Taschenrechner verwendet werden", erklärt Heymann.
Für die Anschaffung der iPads müssen allerdings die Eltern den Geldbeutel zücken. "Dafür entfallen die Kosten für den grafischen Taschenrechner, der ab der siebten Klasse notwendig ist, und auch für das digitale Wörterbuch", begründet Heymann.
Martina Claes (SPD) war sichtlich erfreut über den Sachstand: "Endlich gibt es Iserv! Ich finde es toll, dass es jetzt endlich eine Plattform für professionelles Arbeiten in einer Umgebung gibt, die für Schulen gemacht ist." Sie merkte allerdings auch an, dass die Beschaffung der iPads für Eltern eine finanzielle Herausforderung darstelle. Ihr Fraktionskollege Jens Grimpe bekräftigte dies: "Das Einkommen sollte kein Hinderungsgrund für Bildung sein."
Dies sei natürlich auch der Schulleitung bewusst, sagte Schulleiterin Lisa Peitzmeier-Stoffregen: "Wir haben dafür ja auch einen Schulsozialfond, der einkommensschwache Eltern unterstützt." Vor der Corona-Pandemie sei dieser überwiegend für die Finanzierung von Ausflügen und Klassenfahrten genutzt worden, doch da diese zwei Jahre ausgefallen sind, gebe es entsprechende Mittel zur Finanzierung der iPads. Zudem habe sich die Schule auch Gedanken um eine Ratenfinanzierung gemacht. So sei das günstigste iPad inklusive Versicherung und Stift schon für unter 20 Euro pro Monat bei einer Laufzeit von drei Jahren erhältlich. "Das sollte vielen Eltern die Finanzierung erleichtern", betonte Heymann.
Der Ausschussvorsitzende Michael Albers zeigte sich beeindruckt von dem Engagement, das die Schulverwaltung aufbringt: "Wir sehen, dass sich das Gymnasium zukunftsfähig macht. Als Schulausschuss und Samtgemeinderat sollten wir das auch unterstützen." Er sagte aber auch, dass die Ratsmitglieder ein Auge darauf haben werden, dass besonders bei dem Erwerb der iPads weder Kinder noch Eltern benachteiligt werden und sie sich auch regelmäßig über den aktuellen Sachstand informieren lassen wollen.
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