Am vergangenen Freitagmorgen meldete sich ein Beamter des Polizeikommissariats Wildeshausen beim Veterinäramt des Landkreises Oldenburg und berichtete dort über die Anzeige von mehreren, in einem Wohnwagen eingesperrten Katzen auf einem Grundstück in der Gemeinde Dötlingen. Bei der unverzüglich durchgeführten gemeinsamen Kontrolle konnte weder die Anzahl der Katzen, noch die Versorgung von außen beurteilt werden. Mit Hilfe von Mitarbeitern des Tierheims Bergedorf wurden insgesamt 39 Katzen aus dem Wagen gerettet. Futter und Wasser waren nicht vorhanden, der Wohnwagen zudem stark verschmutzt.
Am darauffolgenden Montag durchsuchten Beamte der Polizei das Wohnhaus der vermuteten Katzenhalterin. Zu dem Zeitpunkt wurde davon ausgegangen, dass die am Freitag befreiten Tiere im Wohnwagen vor der Polizei und dem Veterinäramt versteckt werden sollten, sodass im Wohnhaus mit nicht mehr als drei bis vier weiteren Katzen gerechnet wurde. Ein erster Blick durch die Fenster ließ allerdings weitere 15 bis 20 Katzen erahnen.
Die tatsächliche Situation im Haus übertraf dann alle Erwartungen: Über 20 Kater schauten aus Regalen, von Schränken und aus Nischen hervor. Wasser und Futternapf waren leer, und das einzige Katzenklo vollkommen verdreckt. Nicht ein Kissen oder eine Box diente den Stubentigern als Liegefläche.
In einem weiteren Raum wurden in zwei Boxen und einem Gitterauslauf junge 15 Kätzchen gehalten, von denen die jüngsten ungefähr vier Wochen alt waren. Weitere Katzen liefen frei im Raum herum. Auch in diesem Fall waren alle Näpfe leer und die Katzentoiletten ungereinigt. Unzählige Kothaufen lagen im ganzen Raum verteilt. Ein beißender Gestank lag in der Luft.
Aus den anfänglich geschätzten 20 wurden im Haus schließlich 48 Katzen. Alle Katzen und ein kleiner Mischlingshund wurden umgehend fortgenommen und zunächst ins Tierheim Bergedorf gebracht. Der Tierhalterin selber war die Fortnahme der am Freitag aus dem Wohnwagen geholten Katzen nicht aufgefallen. Die Tiere wären in dem Wohnwagen ohne Futter und Wasser sich selbst überlassen gewesen.
Gegen die Tierhalterin wird wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz ermittelt. Zudem wird ein Tierhaltungs- und Betreuungsverbot erlassen. Die Katzen fanden vorübergehend Aufnahme im Tierheim Oldenburg.