Mit ihrem Plakat gegen Komasaufen hat sich Laura-Sophie Wachtel den Landessieg geholt. Die 18-Jährige aus Dünsen hat an einem Wettbewerb der Krankenkasse DAK-Gesundheit teilgenommen und sich niedersachenweit gegen mehr als 600 Konkurrenten durchgesetzt. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich überhaupt einen Platz belege. Das macht mich schon ziemlich stolz“, erzählt die Schülerin, die die 13. Klasse des Gymnasiums Wildeshausen besucht und sich derzeit auf ihr Abitur vorbereitet.
In ihrer Freizeit zeichnet und malt die 18-Jährige gerne. „Aber mehr so für mich zu Hause“, sagt sie. Als sie den Aufruf zum Plakatwettbewerb gesehen hatte, sei ihr direkt eine Idee gekommen. Die Frau in ihrem Bild stehe für Freude am Leben und das Konfetti für die Vielfalt an Möglichkeiten, dieses zu gestalten. Die Person im unteren Teil ist dagegen nur noch „blau“. Sie habe sich in ihre eigene Welt zurückgezogen, eine triste, düstere, scheinbar ohne Ausweg. „Erscheint der Alkohol zunächst als Mittel, um glücklich zu sein und Spaß zu haben, wird hier also deutlich, dass er auch den Abgrund bedeuten kann. Komasaufen ist lebensgefährlich, Alkohol erzeugt in großen Massen schwere Schäden“, sagt die Siegerin.
Nach ihrem Erfolg in Niedersachsen ist Laura-Sophie Wachtel mit ihrem Bild nun auf Bundesebene vertreten. Eine Bundesjury – unter anderem mit der Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Daniela Ludwig, und dem DAK-Vorstandschef Andreas Storm – wird schließlich einen Bundessieger bekannt geben. „Dass ich dafür noch Chancen habe, freut mich sehr“, sagt die Dünsenerin. Das Plakat des Bundessiegers werde später für Werbezwecke verwendet.

Laura-Sophie Wachtel aus Dünsen.
Die Kampagne „bunt statt blau“ fand zum elften Mal statt. „Im Kampf gegen das Komasaufen sind Jugendliche ganz wichtige Botschafter. Wenn Schülerinnen und Schüler selbst auf die Risiken des Rauschtrinkens hinweisen und Auswege aufzeigen, dann ist dies eine wirkungsvolle Prävention“, sagt Dirk Vennekold, Leiter der DAK-Landesvertretung Niedersachsen. Auch Laura-Sophie Wachtel formuliert eine klare Botschaft zum Thema Alkohol: „Nur um cool zu sein, Alkohol zu trinken, erscheint falsch, wie es viele junge Menschen aber praktizieren. Auch ohne viel Alkohol kann man Spaß haben.“
Sozialministerin Carola Reimann, Schirmherrin der Kampagne, hat die Ehrung der Dünsenerin übernommen. Gerade in Zeiten der Corona-Pandemie sei es wichtig, das Thema Alkohol trinken zu thematisieren. "Der Konsum des Alkohols hat sich von den Clubs in das private Umfeld verlagert, wo coronabedingt in kleinen Gruppen oder auch allein Alkohol getrunken wird. Hier können die Grenzen zwischen Genuss und Gewohnheit schnell verwischen und zur Gefahr werden“, ist Reimann überzeugt.
Weitere Informationen
Den Plakatwettbewerb „bunt statt blau – Kunst gegen Komasaufen“ gibt es seit elf Jahren. Insgesamt haben seit 2010 rund 110 000 Schülerinnen und Schüler an der Aktion teilgenommen, die im Drogen- und Suchtbericht der Bundesregierung als beispielhafte Präventionskampagne genannt wird. Sie erhielt mehrere Auszeichnungen wie beispielsweise den internationalen Deutschen PR-Preis. Die Krankenkasse DAK-Gesundheit, die den Wettbewerb ins Leben gerufen hat, und die Schirmherrin der Kampagne, Sozialministerin Carola Reimann, ehrten die besten Nachwuchskünstler auf Landesebene – 300 Euro gibt es für die Siegerin. Die Werke der Landessieger werden in einer Ausstellung durch Deutschland touren.
Jetzt sichern: Wir schenken Ihnen 1 Monat WK+!