Rund 25 Fohlen, aufgeteilt in mehrere Gruppen, werden von ihren Züchtern bald wieder in der Reithalle am Donnermoor in Ganderkesee präsentiert. Nachdem das traditionelle Fohlen-Championat in den vergangenen Jahren coronabedingt nicht stattfinden konnte, ist die Freude vor dem Event am Donnerstag, 29. Dezember, bei den Veranstaltern umso größer.
"Unsere Planungen laufen bereits auf Hochtouren", verrät Daniela Hermanns vom Veranstaltungsteam. Ziemlich genau einen Monat ist es noch hin, bis die in diesem Jahr geborenen Fohlen vor Publikum und einem Richter durch die Halle laufen. "Für viele Tiere bedeutet die Teilnahme am Fohlen-Championat den ersten öffentlichen Auftritt ohne ihre Mutter", erklärt Hermanns. Dementsprechend sei das ein oder andere Tiere etwas nervös oder gestresst. Zudem ist die Umgebung bei der Veranstaltung eine ganz andere als die daheim bekannte Weide oder der Stall. "Die Geräuschkulisse ist anders, viele Menschen sind anwesend und Werbebanner hängen herum", so Hermanns. Ihrer Erfahrung nach reagieren die jungen Pferde ganz unterschiedlich auf die für sie neue Situation: "Manche finden es gleich toll, manche sind im ersten Augenblick überfordert oder zurückhaltend." Für die Fohlen sei die Teilnahme eine Lernerfahrung. Da die Züchter überwiegend aus der Region kommen, dauern die Anfahrten für Mensch und Tier nicht allzu lang. Die Fohlen kommen somit am Nachmittag des Veranstaltungstages an und werden nach dem Event wieder zurück in ihr "Zuhause" gebracht. Laut Hermanns nahmen einige der teilnehmenden Züchter auch schon bei den vorherigen Fohlen-Championaten in Ganderkesee teil.
Jedes Nachwuchspferd hat bei dem Fohlen-Championat seinen eigenen großen Auftritt vor einem Richter, der das Jungtier nach mehreren Kriterien bewertet. Die Kandidaten werden in eher "springbetonte" und eher "dressurbetonte" Fohlen unterteilt. Die Fohlen werden beispielsweise an der Hand laufend vorgestellt, erklärt Hermanns: "Der Richter beurteilt dann unter anderem den Körperbau, wie die Beinlänge." Auch der Bewegungsablauf, also gewissermaßen der Gang des Tieres, wird bewertet – dabei achtet der Richter ebenfalls auf die Elastizität und den Schwung. Höchstnote ist die „Zehn“. Es handelt sich bei der Bewertung lediglich um Momentaufnahmen in der Entwicklung des jeweiligen Tieres, so die Organisatorin: "Alle Tiere befinden sich ja noch im Wachstum."
Show-Programm und Tombola
Nachdem jedes Fohlen den tierischen Laufsteg absolviert hat, werden zunächst in jeder Gruppe Sieger gekürt. Im Anschluss folgt ein Finale, in dem der Gesamtsieger des Abends ermittelt wird. In den Pausen der Veranstaltung soll es ein kleines Show-Programm geben. Und auch für das leibliche Wohl wird gesorgt, kündigt Hermanns an: "Bei unserer Tombola haben die Besucher wieder die Chance auf verschiedenste Gewinne." Wie auch bei den vorherigen Ganderkeseer Fohlen-Championaten können die Gäste tippen, welches Jungtier siegt. Die Veranstaltung sei nicht nur unter Züchtern und Reitern beliebt, verrät sie: "Es ist immer ein geselliges Zusammenkommen am Jahresende, auch für Nicht-Reiter." Denn auch Laien würden die Atmosphäre und den geselligen Aspekt des Abends schätzen. Deshalb hat sie im Gefühl, dass sich viele Menschen aus der Region freuen, dass das Championat wieder veranstaltet wird. Am Donnerstagabend, 29. Dezember, ab 18 Uhr beginnt das Programm, der Eintritt kostet fünf Euro.
Gegründet wurde das mittlerweile traditionelle Fohlen-Championat von den „Freunden der Meisterstunde“ – einem ehemaligen Stammtisch Ganderkeseer Züchter. Sie wollten vor vielen Jahren mit der Veranstaltung ermitteln, wer von ihnen in dem jeweiligen Jahr das beste Fohlen hervorgebracht hat.