Ein etwas heruntergekommenes Gewächshaus könnte das Set sein, um die Karriere der Ganderkeseer Metal-Band Maelføy prächtig gedeihen zu lassen. Im Video „Everything“ steht Sänger Marne Büch in einem solchen und besingt die verzweifelte Liebe zu einer jungen Frau. Der Dünger für den weiteren Erfolg könnte das „Impericon Next Generation Voting“ sein, an dem sich Maelføy gerade mit diesem Song beteiligen. „Dabei handelt es sich um eine Online-Abstimmung des in der Heavy-Music-Szene sehr bekannten Onlineportals Impericon“, erläutert Manager und Gitarrist Lars Riedel. „Allein unter die Top 20 der im Voting vertretenen Bands zu gelangen, ist für uns ein enormer Erfolg. Schließlich sind dabei Bands aus ganz Europa am Start“, betont er. Die Abstimmung läuft noch bis zum 23. Mai.
Als Hauptpreis winkt ein Auftritt auf dem Impericon Festival 2022 in Leipzig, das jährlich mehrere Tausend Besucher anzieht (wenn es denn stattfinden darf). Darüber hinaus vergibt eine Jury noch einen Plattenvertrag bei Impericon Records. „Die Erfolgschancen bei Online-Votings sind natürlich immer schwer abzuschätzen, da sehr viel davon abhängt, in welchem Rahmen die Bands ihre eigenen Fans mobilisieren können“, bleibt Riedel Realist. „Aber musikalisch können wir auf jeden Fall mithalten“, ist er überzeugt. „Und gerade vor dem Hintergrund der Pandemie ist dies eine riesige Chance für unsere musikalische Karriere.“
Denn auch Maelføy leiden sehr darunter, dass sie seit inzwischen 14 Monaten keine Konzerte mehr geben dürfen. Dabei war die 2017 gegründete Band gerade auf einem guten Weg: So hatten die fünf Musiker Anfang 2020 gemeinsam mit der befreundeten Band Artemis Rising noch eine Tour durch zwölf Städte in Norddeutschland unternommen. Das Video zu „Everything“ entstand im vergangenen Sommer − „in der Phase zwischen der ersten und der zweiten Corona-Welle, als das gerade mal möglich war“, wie Riedel erklärt.
Zugriffszahlen gestiegen
Der Song ist Ausdruck der Maelføy-Entwicklung: "In den vergangenen drei Jahren haben wir musikalisch noch einmal einen deutlichen Schritt nach vorn gemacht, unser Songwriting verbessert und unseren Qualitätsanspruch allgemein weiter nach oben geschraubt", sagt der Gitarrist. Das merkt die Band nicht nur an der Nominierung für das Impericon Voting, sondern auch an den Klick- und Streamingzahlen. So wurde „Everything“ bislang etwa 85.000 Mal auf Spotify gestreamt, auf Youtube steht der Song derzeit bei knapp 50.000 Klicks. Auch das bedeutet gegenüber den Zugriffszahlen vergangener Jahre eine enorme Steigerung. Und auch die neue Single "Emptiness Inside" knüpft daran an: Sie platzierte sich auf der Spotify-Playlist "New Metal Tracks" (mit 500.000 Followern) und setzt eine weitere starke Marke in der Karriere der Band.
Einen nicht unerheblichen Anteil an der Entwicklung hat Produzent Timo Bonner, in dessen Studio im nordrhein-westfälischen Haltern Maelføy nicht nur ihre Songs einspielen. „Er ist auch psychologisch eine gute Unterstützung und holt noch mal einiges aus uns raus“, berichtet Riedel. Hatte sich die Band in Vor-Corona-Zeiten häufig gemeinsam auf den Weg ins Studio gemacht, standen zuletzt vor allem Einzel-Sessions an, wenn es darum ging, neue Songs einzuspielen. Für die Zukunft wünschen sich die fünf Musiker von Maelføy aber, „dass es so schnell wie möglich wieder auf die Bühnen geht“. Dann soll auch das erste Album fertig sein, das die Band bei ihren Konzerten promoten möchte.
Maelføy
Die Ganderkeseer Band Maelføy spielt melodischen Post-Hardcore mit Einflüssen aus Punk und Metalcore. Atmosphärische Clean-Gitarren und harte Riffs sowie der Wechsel von Klargesang und Screams prägen den Sound. Seit der Gründung im September 2017 hat die Band etwa 50 Konzerte gespielt. Maelføy sind Marne Büch (Gesang), Lars Riedel (Gitarre), Lukas Meyer (Gitarre), Christopher Maaß (Bass) sowie Martin Schiwy (Schlagzeug).