Hoykenkamp. Durch den Aufstieg in die Handball-Landesliga hat sich bei der TS Hoykenkamp einiges verändert. Neu-Trainer André Haake hat in den vergangenen Monaten einen rundum erneuerten Kader zusammengestellt und setzt dabei vor allem auf Erfahrung. Trotz großer Vorfreude auf die anstehende Spielzeit machen sich sowohl Verantwortliche als auch Spieler täglich darüber Gedanken, wie ein reibungsloser Wettbewerbsbetrieb inmitten der Corona-Pandemie ablaufen kann.
Die zweimonatige Vorbereitungsphase auf die bevorstehende Landesliga-Saison hat für die Turnerschaft aus Hoykenkamp bald ein Ende. Denn am 24. Oktober startet die Haake-Sieben mit einem Auswärtsspiel bei der HSG Schwanewede/Neuenkirchen II in das Abenteuer Landesliga. „Die Vorfreude ist riesig. Die Vorbereitung lief insgesamt sehr gut. Aufgrund dessen bin ich guten Mutes, dass wir bereit sind und für die ein oder andere Überraschung sorgen“, sagt Haake, der in der vergangenen Saison noch in der Oberliga bei der TSG Hatten-Sandkrug auf Torejagd ging und in der anstehenden Spielzeit bei der TSH als Spielertrainer fungiert.
Der Neu-Trainer hat das Amt von Lutz Matthiesen übernommen und alte Weggefährten um sich versammelt. In der Nachbarschaft bei der HSG Delmenhorst war er bereits als Spielertrainer tätig und stand dort mit Stefan Timmermann, Torben Sudau und Ole Goyert auf der Platte, die nun alle für die Turneschaft auflaufen. Diese Erfahrung will er in die anstehenden Aufgaben miteinfließen lassen. „Ich kenne hier noch viele Leute von früher. Als die Anfrage kam, verspürte ich sofort den Reiz auf diese Herausforderung. Unser Ziel ist es, hier langfristig etwas aufzubauen und erfolgreich Handball zu spielen“, erklärt Haake.
Kader mit viel Erfahrung
In den vergangenen Jahren war der Kader der TS Hoykenkamp stets dünn besetzt. Ausfälle stellten hierbei des Öfteren ein großes Problem da. Darauf hat Haake nun reagiert und sich durch zahlreiche Neuverpflichtungen eine beachtliche Portion Routine in den Kader geholt. In diesem stehen für die Landesliga eher überqualifizierte Akteure wie Goyert, Timmermann und Sudau, die noch bis März in der Oberliga spielten. Außerdem neu dabei sind Tim Streckhardt und Tobias Schenk, die ebenfalls Erfahrungen aus der Oberliga mitbringen und den Kader qualitativ verbessern.
„Für mich war schon immer klar, dass ich irgendwann mal zu meinem Jugendverein in Hoykenkamp zurückkehren werde. Ich bin schon ein bisschen älter und habe privat einiges zu tun. Dennoch ist das Verlangen nach dem sportlichen Wettkampf noch immer vorhanden“, erklärt Timmermann. Das ist auch Goyerts Antrieb: „Bei mir sieht das ähnlich aus. Ich bin in Hoykenkamp aufgewachsen und freue mich riesig, auf die anstehenden Aufgaben mit den Jungs“, fügt er hinzu. Anders als in den vergangenen Jahren wird er planmäßig nicht mehr auf Außen, sondern im Rückraum agieren.
Trotz der umfangreichen Kader-Verstärkungen ist es für Haake aber noch zu früh, um ein genaues Saisonziel auszugeben. Der Coach will die ersten Spiele abwarten und von Woche zu Woche schauen: „Es ist wichtig, dass wir einen guten Start hinlegen. Mit diesen Spielern werden wir automatisch in den Kreis der Titelanwärter gezogen, doch das müssen wir erst noch mit Leistung unter Beweis stellen. Wenn am Ende ein guter Mittelfeldplatz dabei herauskommt, wäre ich zufrieden.“ Für Ole Goyert darf es in der Tabelle gerne ein Stück weiter nach oben gehen. Der 28-Jährige fokussiert mit seinem Team die Aufstiegsplätze an: „Mit dieser Qualität im Kader kann das Ziel nur lauten, oben mitzuspielen.“
Neben der großen Vorfreude auf die neue Saison herrscht sowohl bei Haake als auch bei seinen Spielern Unklarheit in Bezug auf den Spielbetrieb inmitten der Corona-Pandemie. „Das Thema Corona begleitet uns tagtäglich. Wir hatten zwar noch keinen Fall im Team, doch die Angst ist bei uns schon sehr präsent. Einige Spieler haben mir bereits ihre Bedenken geäußert und wollen auf die ersten Landesliga-Partien verzichten“, erklärt der Coach.
Ob die Spiele der Landesliga am nächsten Wochenende, 24./25 Oktober, überhaupt planmäßig angepfiffen werden, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch völlig offen. Den Vereinen bleibt hierbei nichts anderes übrig, als sich auf Verlegungen und Abbrüche vorzubereiten. „Natürlich wäre das für uns alle eine Katastrophe, wenn wir nicht wie geplant in die Saison starten können. Doch man muss auch mal vernünftig sein. Die Gesundheit steht vor dem Sport“, betont Timmermann.