Den Hauptverantwortlichen für das 1:1 (1:0) der Fußball-A-Junioren des VfL Stenum gegen den SC Spelle-Venhaus hatte Trainer Tim Müller schnell ausgemacht. Gäste-Torwart Mattis Niemann hatte in der zweiten Halbzeit mit tollen Paraden den Punkt für Spelle festgehalten. „Euren Keeper könnt ihr gleich hierlassen“, forderte Müller seinen Kollegen Ansgar Lager auf. Spelles Coach schmunzelte und antwortete: „Der ist eine Granate. Mattis trainiert schon bei den 1. Herren mit und spielt nächstes Jahr in der Oberliga.“
„Nach unserem 3:2 im Hinspiel wussten wir, dass Spelle sehr stark ist und Nuancen entscheiden werden. Wenn man nach den Chancen geht, hätten wir heute gewinnen können“, sagte Müller. In taktisch geprägten ersten 45 Minuten war der VfL durch Marcel Marquardt in Führung gegangen. Die Gäste – immerhin Tabellenfünfter – präsentierten sich als sehr gut organisierte Einheit, kamen jedoch nur zu einer echten Tormöglichkeit. Doch die nutzten sie durch Mattis Felix zum Ausgleich. Danach setzten die Gastgeber voll auf Sieg und hatten noch drei Hochkaräter, die Niemann allesamt zunichtemachte. Dennoch übernahm der VfL in der durch viele Absagen verzerrten Landesliga-Tabelle erneut die Spitzenposition, weil Melle und der VfL Oldenburg nicht zum Einsatz kamen.
Mal wieder daheim
Nach sechs Wochen mit zwei ausgefallenen Heimspielen durften Stenums Junioren sich mal wieder dem Publikum am Kirchweg präsentieren. Auf dem gut bespielbaren Nebenplatz hatte Spelle in der ersten halben Stunde viel Ballbesitz, Stenum lauerte auf Umschaltmomente. „Spelle hat alle unsere Verteidiger defensiv gebunden, deswegen kamen wir kaum zur Entfaltung“, analysierte Müller. Weil auch die Außen Bjarne Brokate und Julius Niklaus hinten aushelfen mussten, ging wenig nach vorne. Nur ein am Ende schlampig ausgespielter Konter über Felix Oetjen und Marcel Marquardt versprühte Gefahr (19.). Erst weit in der ersten Halbzeit wurde Stenum aktiver und nutzte die zweite Chance zum 1:0. Niklaus eroberte den Ball tief in der eigenen Hälfte, Marquardt setzte den mitlaufenden Rechtsverteidiger Tim Weiand ein. Dessen Schuss wehrte Niemann noch ab, doch Marquardt war zur Stelle und staubte zur Führung ab (36.).
Durch einige Feinjustierungen in der Pause gelang es Stenum, das Spiel mehr in die gegnerische Hälfte zu verlagern. Nach einer Stunde forderten die Gäste vergeblich einen Handelfmeter, als Nicolas Jeworowski bei einer Grätsche mit dem Arm auf den Ball fiel. Spelle nutzte jetzt die Räume, hatte offensiv gute Szenen, wurde aber zunächst noch nicht so gefährlich – bis zur 71. Minute: Lasse Twiehaus flankte von links und Kapitän Mattis Felix drückte den Ball aus fünf Metern zum 1:1 über die Linie. „Ansonsten haben wir nicht viel zugelassen“, stellte Müller fest. Er sah nach dem Ausgleich die beste Phase seiner Mannschaft. Schon Malcolm Jumpertz hätte umgehend die erneute Führung besorgen können, doch Niemann riss noch die Fäuste hoch und klärte zur Ecke (73.).
Stenum hat in dieser Saison schon viele Partien mit überlegener Kondition in der Schlussphase gewonnen. „Doch so langsam merkt man auch bei uns, dass wir viele Spiele hatten“, musste Müller erkennen. Trotzdem: Nach Rückpass von Oetjen feuerte Marquardt aus sieben Metern einen Schuss ab, dem die meisten Torhüter nur machtlos hinterhergeschaut hätten. Nicht so Mattis Niemann, der sensationell parierte (76.). Den nächsten Versuch von Jumpertz lenkte Niemann noch an die Latte (80.).
Stenum musste aber auch defensiv aufpassen. Marc Wilmsen blockte einen Schuss von Lasse Twiehaus. Müller hatte inzwischen auf eine Dreierkette umgestellt und spielte voll auf Sieg. Doch Niemann ließ sich nicht mehr überwinden, hielt auch den letzten Schuss von Jumpertz (90.+1). „Nächste Woche müssen wir noch zur JSG Obergrafschaft und sind froh, dass wir danach in die Pause gehen können“, sagte Müller. Die Vorbereitung auf die Rückrunde kann dann schon auf dem neuen Kunstrasenplatz absolviert werden.
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